Brüssel. Die Internationale Road Transport Union (IRU) versucht mit Russland eine Lösung im Streit um die angekündigte Verschärfung von LKW-Kontrollen durch den russischen Zoll zu erreichen. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich aus Vertretern der IRU, der russischen Zollbehörde und des Verbands der russischen Straßengütertransportunternehmen (ASMAP) zusammensetzt. Die Gründung dieser Gruppe ist das Ergebnis von mehrtägigen Verhandlungen des IRU Generalsekretärs Umberto de Pretto mit dem Leiter der russischen Zollbehörde in Moskau. Die erste Arbeitsrunde fand am Mittwoch statt. Weitere Treffen sind für nächste Woche geplant.
Ziel der IRU und der ASMAP ist es, Russland davon abzubringen, verschärfte LKW-Kontrollen ab dem 14. September einzuführen. Die Verbände sind der Auffassung, dass solche Kontrollen einen Bruch der internationalen TIR-Vereinbarung darstellen. Außerdem würden sie unabsehbare Folgen für den internationalen Straßengüterverkehr haben, schreibt IRU in einer Pressemitteilung. Die internationale Gemeinschaft, allen voran die Vereinigten Nationen (UN) sowie die Europäische Union (EU) würden diese Sichtweise teilen. UN sowie EU hätten deshalb bereits in offiziellen Schreiben die russische Regierung dazu aufgefordert, ihre Pläne zu verschärften LKW-Kontrollen aufzugeben.
Die russische Regierung begründet ihr Vorhaben mit dem hohen Anteil an Betrugsfällen bei Warenlieferung per LKW nach Russland und im Transit-Verkehr. Die zunächst geplante Einführung der verschärften Zollmaßnahmen am 14. August hat Russland bereits um einen Monat verschoben. (kw)