Erkrath. Europas Transportbranche ist schwach ins Jahr gestartet. Das geht aus den aktuellen Zahlen des TimoCom Transportbarometers hervor, das der Frachtenbörsenanbieter regelmäßig veröffentlicht. Demnach lag der Frachtanteil im Verhältnis zu den freien Kapazitäten im ersten Quartal 2016 bei einem Wert von 30:70. Im Klartext: Es gibt viele freie Kapazitäten, aber nur wenig Fracht.
„Wir sehen hier die Auswirkungen der Herausforderungen, denen die europäische Transport- und Logistikbranche seit vielen Monaten ausgesetzt ist“, sagt Marcel Frings, Chief Representative von TimoCom. „Die Terrorgefahr und vor allem die Flüchtlingskrise haben dazu geführt, dass die Grenzen auch im Schengenraum wieder geschlossen werden“. Diese Einschätzung teilt auch die Bundesvereinigung Logistik (BVL) im aktuellen Logistik-Indikator für das erste Quartal: Logistikdienstleister erwarten neue – kostenintensive – Herausforderungen und veränderte Rahmenbedingungen.
So begann das Jahr 2016 sehr zurückhaltend mit einem Rückgang der freien Frachten in Europa. Ende Januar zeigte das TimoCom-Transportmarktbarometer einen Frachtanteil von 36 Prozent an – das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Im Februar ging die Talfahrt dann weiter: den 21 Prozent angebotene Fracht standen 79 Prozent freie Laderaumkapazität. Damit war der Februar der schwächste Monat seit über fünf Jahren, heißt es von TimoCom.
Im März hat sich die Lage dann wieder entspannt. Saisonbedingt gibt es im Frühling wieder mehr zu transportieren. Der Frachtanteil stieg um 12 Prozentpunkte auf 33 Prozent, lag damit aber immer noch unter dem Vorjahresniveau (40 Prozent). Gegen Ende des Monats haben sich Fracht- und Laderaumverhältnis aber immer mehr angeglichen. (ks)