Erfurt. Die Autobahntunnel der A 71 durch den Thüringer Wald bleiben nach Angaben von Verkehrsminister Christian Carius (CDU) auf absehbare Zeit tabu für Gefahrguttransporte. Um die Tunnel, darunter den fast 8000 Meter langen Rennsteigtunnel, mit den zur Gefahrenabwehr erforderlichen Feuerlöschanlagen nachzurüsten, müssten etwa 90 Millionen Euro investiert werden, begründete Carius die Entscheidung.
Die Alternative zu Löschanlagen in der Tunnelkette durch den Thüringer Wald wäre der Einsatz kompletter Gefahrenabwehrtrupps der Feuerwehr rund um die Uhr. Beide Varianten seien vom Land nicht zu finanzieren. In der laufenden Legislaturperiode bis 2014 sei deshalb nicht mit einer Freigabe der Tunnel auf der A 71 für Gefahrguttransporte zur rechnen.
Bei der Planung der Thüringer-Wald-Autobahn hätten die besonderen Vorkehrungen für Gefahrguttransporte noch keine Rolle gespielt. Zudem hätten sich die Vorgaben in den vergangenen Jahren immer wieder verändert. Die Zuständigkeit für den Autobahnbau liegt beim Bund.
Nach Angaben von Carius verkehren täglich etwa 50 bis 60 Transporte mit als gefährliche eingestuften Gütern auf den Bundesstraßen, um die A 71 zu umfahren. Auf der A 4 seien es nach Schätzungen dagegen etwa 3000 pro Tag.
Jagdbergtunnel erhält Feuerlöschanlage
Anders verhalte es sich mit dem Jagdbergtunnel bei Jena auf der A4, der derzeit gebaut wird. Der neue Jagdbergtunnel soll nach Angaben des Ministers für 13 bis 14 Millionen Euro eine Feuerlöschanlage erhalten. Die Ausschreibung der Anlage sei erfolgt. Wegen eines Wassereinbruchs verzögern sich die Bauarbeiten an dem Tunnel. (dpa)
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