Barleben/Haldensleben. Bei einem Chemieunfall in einer Halle des Kurierdienstes GLS in Barleben bei Magdeburg sind am Donnerstag 18 Menschen verletzt worden. Sie wurden mit Augen- und Hautreizungen in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei in Haldensleben mitteilte. Aus einem Paket, das Bestandteil einer Containerladung war, war nach Polizeiangaben die Säure Triethylphosphit ausgetreten. Sie ist als Gefahrenstoff eingestuft und unter anderem Ausgangsstoff bei der industriellen Herstellung von Insektiziden.
Nach Angaben des Unternehmens wurde das Paket in einem Paketshop aufgegeben und war nicht als Gefahrgut deklariert. Wie Polizei und GLS mitteilten, war das Paket offenbar schon beschädigt an das Logistikunternehmen in Barleben geliefert worden. Beim Öffnen des Containers sei die Säure ausgetreten. Zunächst war angenommen worden, dass das Paket beim Umladen in dem Unternehmen beschädigt wurde. Nach Angaben von GLS befanden sich am Nachmittag noch 3 der 18 verletzten Mitarbeiter in der Klinik.
Experten waren nach dem Vorfall mit Schutzanzügen im Einsatz und sicherten die Chemikalie. Feuerwehr, Gewerbeamt und Staatsanwaltschaft werden nun die Hintergründe des Unfalls untersuchen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung in 18 Fällen.
Nach Angaben von GLS wurden alle anderen Standorte, über die die Sendung gelaufen war, informiert, um Maßnahmen für den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter einzuleiten. Das Depot Barleben mit 93 Mitarbeitern soll geschlossen bleiben, bis die genauen Umstände des Unfalls geklärt sind. Es sei noch nicht absehbar, wann es den normalen Betrieb wieder aufnehmen könne. (dpa)