Frankfurt/Essen. Thomas Lieb (56), Vorstandsvorsitzender der Schenker AG, wird das Unternehmen zum 31. März 2015 verlassen und sich anderen Aufgaben außerhalb des Deutsche Bahn Konzerns widmen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Er wird sein Mandat als Mitglied des Vorstandes und Vorstandsvorsitzender der Schenker AG sowie seine Funktion als Leiter des Geschäftsfeldes DB Schenker Logistics mit sofortiger Wirkung niederlegen, heißt es in der Mitteilung. Darauf habe man sich „einvernehmlich verständigt“. Zu Gründen für den Wechsel wollte sich das Unternehmen auf Nachfrage nicht äußern.
Vorerst soll sein Vorstandskollege Lutz Freytag, der für das Ressort Finanzen/Controlling verantwortlich ist, übergangsweise zusätzlich als Vorstandsvorsitzender der Schenker AG fungieren.
Lieb war nach einem Studium der Betriebswirtschaft in Reutlingen und einer Promotion am Institut für Verkehrsbetriebslehre und Logistik der Universität Mannheim ab 1989 zunächst für die Stinnes AG in Mülheim an der Ruhr tätig. 1993 wechselte er ins Luft- und Seefrachtgeschäft von Schenker und stieg 1994 in die Geschäftsführung der damals neu gegründeten Schenker International Deutschland GmbH, Kelsterbach, auf. Zum 1. Februar 2001 wurde Lieb in den Vorstand der Schenker AG berufen, wo er für die weltweiten Luft- und Seefrachtaktivitäten der Gruppe zuständig war. Zudem verantwortete er das operative Geschäft in den Regionen Asien-Pazifik sowie Nord- und Südamerika, später auch für die übrigen Management-Regionen. Zum 1. Juli 2008 übernahm Thomas Lieb den Vorstandsvorsitz der Schenker AG.
Die Personalie dürfte Thema bei der Aufsichtsratssitzung der DB in der kommenden Woche sein. Ebenso dürfte der Aufsichtsrat über die Zukunft von Bahn-Logistikvorstand Karl-Friedrich Rausch sprechen. Der Vertrag des 63-Jährigen läuft Ende des Jahres aus. (diwi)