München. Zunächst ist die Rakete nur ein kleiner Lichtpunkt am blauen Himmel über Kabul. Noch liegt der Airbus ruhig in der Luft. Doch dann schlägt das Geschoss ein und reißt ein Loch in die linke Tragfläche. Ohne Landeklappe und mit brennendem Flügel gelingt dem Piloten die Notlandung. Mit Mühe und Not bringt er die Maschine auf dem Acker hinter dem Rollfeld zum Stehen. In diesem Moment schießt der Fotograf ein Bild, das um die Welt gehen wird: der schwarz verkohlte Flügel, und daneben das weiße Logo auf dem Flugzeugrumpf – DHL. Vier Jahre ist es her, dass eine Frachtmaschine der Post-Tochter, die amerikanische Streitkräfte im Krisengebiet mit Gerät und Post beliefern wollte, unter Feuer geriet. Niemand wurde verletzt, die Attacke blieb ein Einzelfall. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass sich solche Fälle wiederholen, steigt: Denn die Bundeswehr denkt darüber nach, große Teile ihrer Logistik – darunter die Versorgung der Truppe im Ausland – outzusourcen. Auch deutsche Logistikdienstleister könnten also bald rund um die Welt zwischen die Fronten geraten. Worum geht es bei dem Geschäft, das als Milliardendeal derzeit durch die Gazetten geistert? „Wir untersuchen alles, was nicht zur militärischen Kernaufgabe gehört“, fasst Oliver Dahms, Sprecher des Verteidigungsministeriums für Reform und Wirtschaft, nüchtern zusammen. Im Mittelpunkt steht dabei die so genannte Basislogistik, die auf zwei Säulen ruht: Einerseits geht es um Lagerung und Transport des Bundeswehr-Materials im Inland (ohne Munition, Sanitätsmaterial und Betriebsstoffe), andererseits um den weltweiten Transport in die Einsatzgebiete bis zum jeweiligen Airport/Hafen – ab da übernimmt wieder die Bundeswehr. Alles Wissenswerte über die heutige und künftige Logistik bei der Bundeswehr veröffentlicht das Fach- und Wirtschaftsmagazin LOGISTIK inside in seiner aktuellen Februar-Ausgabe (20/08). (Heft online bestellen – hier klicken) Telefonische Bestellung unter: 0180 / 500 92 91 (bundesweit nur 0,14 Euro pro Minute aus dem dt. Festnetz/Mobilfunk abweichend).
Thema der Woche: Bundeswehr-Logistik – Neues Konzept gesucht
Die Bundeswehr stellt ihre veraltete Logistik auf den Prüfstand. Was sie künftig selbermachen will, was outgesourct werden könnte.