Tankprüfungen

Tankfahrzeuge sind bereits vor ihrem Bau ein Fall für die Profis von TÜV SÜD. Wegen der hohen Sicherheitsanforderungen müssen diese Fahrzeuge schon auf den Prüfstand, bevor sie gebaut werden. Die Hersteller dieser Spezialfahrzeuge brauchen eine Anerkennung als anerkannter Herstellerbetrieb nach dem internationalen Gefahrgutrecht (ADR), erklärt TÜV SÜD Experte Peter Wyrzgol. Erst nach einem Okay von Peter Wyrzgol und seinem Team stellt die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) dann offiziell eine entsprechende Genehmigung aus. Ist diese erteilt, muss der Hersteller für jede Fahrzeugneuentwicklung zunächst ein Baumuster einreichen und dann mit einem Prototypen bei den Profis von TÜV SÜD vorstellig werden. Dieser wird dann von TÜV SÜD Tankexperten gründlich auf Einhaltung der relevanten Vorschriften und Standards geprüft. Fällt diese Prüfung positiv aus, erteilt die BAM die Zulassung für das Baumuster - das entsprechende Fahrzeug darf in Serie gebaut werden. Peter Wyrzgol erläutert, was bei der Entwicklung von solchen Tankfahrzeugen so besonders ist: "Der Bau von Tankfahrzeugen ist technisch äußerst anspruchsvoll. Mit den strengen Prüfungen stellen wir sicher, dass ausschließlich Betriebe Tankfahrzeuge in den Verkehr bringen, die sowohl personell wie auch technisch dazu in der Lage sind, höchste Sicherheitsstandards zu erfüllen. Vor dem Betrieb wird durch einen zertifizierten Betrieb geprüft Bevor ein Tankfahrzeug vom Transportunternehmen beim Hersteller abgeholt wird, führen die Tanksachverständigen von TÜV SÜDAuto Service noch eine erstmalige Prüfung durch. Bei bundesweiten Nutzfahrzeugherstellern beispielsweise ist Wyrzgol selbst als Prüfer aktiv. Ist die Erstprüfung erfolgt, hat der Betreiber des Tankfahrzeugs erst einmal für drei Jahre keine weiteren Untersuchungen. "Diese dreijährlichen Prüfungen finden dann nicht bei TÜV SÜD, sondern in Reparatur- oder Herstellerbetrieben statt. Dort haben die Tanksachverständigen von TÜV SÜD Auto Service alle Apparate und Messgeräte zur Hand, die sie für ihre Arbeit brauchen. Bei der wiederkehrenden Prüfung werden unter anderem die Befestigungen am Tank, die Wände des Tanks sowie die Dichtheit in Augenschein genommen." Insgesamt drei Prüfverfahren kommen zur Anwendung Alle sechs Jahre findet eine innere Prüfung des Tanks statt. Zusätzlich gibt es noch eine dritte Form: die außerordentliche Prüfung. Dieser Check fällt etwa nach Beschädigungen des Tanks durch einen Unfall an. Der Betreiber bringt sein Fahrzeug in der Regel zu einer Werkstatt, die durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM in Berlin zugelassen ist. "Zwar dürfen Sie die Prüfung überall durchführen lassen. Doch Arbeiten am Tank, etwa Schweißen, darf nur ein zugelassener Betrieb durchführen", weiß Wyrzgol. "Deswegen macht es Sinn, auch die Prüfung in einer zugelassenen Werkstatt erledigen zu lassen, weil ja im Rahmen dieser Prüfung auch Reparaturarbeiten anfallen können." Eine Durchfallquote existiert bei den Prüfungen faktisch nicht, da die Mängel vor Ort direkt repariert werden. Tankfahrzeuge sind oft bis zu 30 Jahre im Einsatz Für Transportunternehmer mit Tankfahrzeugen ist natürlich entscheidend, dass die Fahrzeuge durch die Prüftermine nicht unnötig lange ausfallen. Peter Wyrzgol zur Dauer einer Tankprüfung: "Je nach Tankgröße dauert die ordnungsgemäße Überprüfung zwischen einem halben und einem Tag. Fallen allerdings größere Servicearbeiten an, die sich durch die Prüfung als notwendig ergeben, kann das Fahrzeug auch mal für längere Zeit ausfallen." Die Lebensdauer eines Tanks unterscheidet sich somit deutlich von der Lebenszeit der ziehenden Fahrzeuge. Es gibt Tanks am Markt, die über 30 Jahre alt und noch immer im Dienst sind. Bei der Herstellung wird vor allem das Thema Gewicht in den letzten Jahren immer relevanter. Der Trend zu leichteren Baustoffen und Fahrzeugen bringt allerdings nicht selten Probleme mit sich. "Das ist kein spezifisches Problem bei Tankfahrzeugen, aber generell gilt: Je leichter das Fahrzeug, desto weniger verwindungssteif ist es. In der Konsequenz bedeutet das oft mehr Beschädigungen", fasst Peter Wyrzgol zusammen. Also müssen auch die Hersteller von Tankfahrzeugen mit immer leichteren Materialien experimentieren, die dennoch eine enorme Belastbarkeit aufweisen - und das auch künftig unter den strengen Augen von TÜV SÜD. Kosten der Tankprüfungen Was die Werkstattprüfung kostet, hängt von der Tankgröße ab. Die Kostenverordnung für Maßnahmen bei der Beförderung gefährlicher Güter (GGKostV), in der die Gebühren festgelegt sind, findet man im Internet: z. B. https:// www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/ggkostv_2013/gesamt.pdf.Zu den Prüfungen muss der Transportunternehmer verschiedene Unterlagen mitbringen:- den letzten Tankprüfbericht,- die ADR-Zulassungsbescheinigung und- die Tankakte.Die Tankakte beinhaltet alle Prüfungen, die am Tank von der Herstellung bis zum aktuellen Datum durchgeführt wurden."Das Problem ist, dass es hier keine grundsätzliche Mitführungspflicht gibt", weiß Peter Wyrzgol. "Zu den Prüfungen jedoch muss die Akte vorgelegt werden - nicht jeder hat sie griffbereit." Relevant ist das auch beim Gebrauchtfahrzeugkauf. Der neue Käufer sollte sie verlangen, um sie bei der nächsten Prüfung vorlegen zu können.Wichtig ist aus Sicht des TÜV SÜD Experten, dass Unternehmer ihrer Pflicht nachkommen, das Fahrzeug auch zwischen den Prüfungen ordnungsgemäß zu halten und selbst zum Beispiel die Aufhängungen auf Risse zu kontrollieren. Wer das erledigt, verringert das Risiko, mit den Kontrollbehörden auf der Straße Probleme zu bekommen. TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH, Dipl.-Ing. (FH) Peter Wyrzgol, Tel.: +49 94 21 99 64-14 E-Mail: peter.wyrzgol@tuev-sued.de

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