Tankprüfung: Das müssen Betreiber wissen

Fuhrparkleiter, die auch für Tankfahrzeuge verantwortlich sind, müssen im Alltag eine Menge Regeln beachten. Diese erhöhten Sicherheitsanforderungen sollen gewährleisten, dass gefährliche Güter sicher auf der Straße transportiert werden. Ein wichtiger Punkt auf der Checkliste des Fuhrparkleiters sind die Tankprüfungen. Wer hier schlampt, hat sofort Probleme mit seinem Auftraggeber und kann seinen Fuhrpark nicht mehr einsetzen. Zur Prüfung müssen die Fahrzeuge grundsätzlich alle drei Jahre. "Dort checken die Tanksachverständigen die Befestigungen am Tank, die Wände des Tanks sowie die Dichtheit", erklärt Peter Wyrzgol. Er ist amtlich anerkannter Sachverständiger für den Kraftfahrzeugverkehr sowie örtlicher Leiter der Benannten Stelle für Druckgeräte und Fachverantwortlicher Gefahrgut bei TÜV SÜD Auto Service. Alle sechs Jahre findet eine innere Prüfung des Tanks statt. Und es gibt noch eine dritte Form, die außerordentliche Prüfung. Dieser Check fällt etwa nach Beschädigungen des Tanks durch einen Unfall an. Der Betreiber bringt sein Fahrzeug in der Regel zu einer Werkstatt, die durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM in Berlin zugelassen ist. "Zwar dürfen Sie die Prüfung überall durchführen lassen. Doch Arbeiten am Tank, etwa Schweißen, darf nur ein zugelassener Betrieb durchführen", weiß Wyrzgol. "Deswegen macht es Sinn, auch die Prüfung in einer zugelassenen Werkstatt erledigen zu lassen, weil ja im Rahmen dieser Prüfung auch Reparaturarbeiten anfallen können. Eine Durchfallquote existiert bei den Prüfungen faktisch nicht, da die Mängel vor Ort direkt repariert werden. Und wie lange dauert so eine Prüfung? Je nach Tankgröße zwischen einem halben und einem ganzen Tag, weiß der TÜV SÜD Fachmann. Nur wenn größere Reparaturen anfallen, kann der Tank auch schon mal einige Tage in der Werkstatt stehen. Die Lebensdauer eines Tanks unterscheidet sich von deutlich von der Lebenszeit der ziehenden Fahrzeuge. Es gibt Tanks am Markt, die über 30 Jahre alt sind und noch immer im Dienst sind. Bei der Herstellung wird vor allem das Thema Gewicht in den letzten Jahren immer relevanter. Der Trend zu leichteren Baustoffen und Fahrzeugen bringt Probleme mit sich. Das ist kein spezifisches Problem bei Tankfahrzeugen, aber auch hier gilt: Je leichter das Fahrzeug, desto weniger verwindungssteif ist es. In der Konsequenz bedeutet das mehr Beschädigungen, beobachtet Peter Wyrzgol. Die Hersteller der Fahrzeuge stehen vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Leichtbau und Dauerfestigkeit erfolgreich zu meistern. Zu den Prüfungen muss der Transportunternehmer verschiedene Unterlagen mitbringen: - den letzten Tankprüfbericht, - die ADR-Zulassungsbescheinigung und - die Tankakte. Die Tankakte ist das Formular, welches alle Prüfungen beinhaltet, die am Tank von der Herstellung bis zum aktuellen Datum durchgeführt wurden. Das Problem ist, dass es hier keine grundsätzliche Mitführungspflicht gibt, weiß Peter Wyrzgol. Zu den Prüfungen jedoch muss die Akte dann vorgelegt werden, nicht jeder hat sie griffbereit. Relevant ist das auch beim Gebraucht-Fahrzeug-Kauf. Nicht immer wird an den neuen Käufer auch die Tankakte übergeben, die dann bei der nächsten Prüfung fehlt. Wichtig ist aus Sicht des TÜV SÜD Experten Wyrzgol vor allem, dass Unternehmer ihre Pflicht wahrnehmen, das Fahrzeug auch zwischen den Prüfungen ordnungsgemäß zu halten und selbst z.B. die Aufhängungen auf Risse zu kontrollieren. Wer dies erledige, verringere das Risiko, mit den Kontrollbehörden auf der Straße Probleme zu bekommen. Das kostet die Prüfung Preis je nach Größe des TanksWas der Unternehmer für die Prüfung in der Werkstatt zahlen muss, hängt von der Größe des Tanks ab.Die Kostenverordnung für Maßnahmen bei der Beförderung gefährlicher Güter (Gefahrgutkostenverordnung "GGKostV"), in der die Gebühren festgelegt sind, finden Unternehmer im Internet, zum Beispiel hier:https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/ggkostv_2013/gesamt.pdf Glossar Hintergrund: Das ist das ADR Die deutsche Übersetzung der Abkürzung ADR lautet: Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße. Derzeit gibt es 48 ADR-Mitgliedsstaaten, darunter auch viele Nicht-EU-Staaten wie etwa die Russische Föderation. Ein Kapitel des ADR befasst sich etwa mit den Vorschriften für den Bau und die Zulassung der Fahrzeuge, ein anderes mit der Verwendung von Tanks. Zur Prüfung der Tankfahrzeuge muss unbedingt auch die ADR-Zulassungsbescheinigung des Fahrzeugs mitgebracht werden.

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