München. Das schnell wachsende Auslandsgeschäft hat dem TÜV SÜD im vergangenen Jahr einen Umsatzzuwachs von acht Prozent auf 2,2 Milliarden Euro beschert. Der Gewinn stieg dank geringerer Steuerquote um neun Prozent auf 114 Millionen Euro. Neue Märkte und neue Dienstleistungen wie der Schutz vor Internt-Angriffen eröffneten dem
Prüf- und Beratungskonzern eine gute Zukunftsperspektive, sagte Vorstandschef Axel Stepken am Mittwoch in München.
Den größten Teil des Wachstums erzielte der TÜV SÜD in Asien, etwa mit der Zertifizierung von Industrieprodukten oder Lebensmitteln. Aber auch das Geschäft in Deutschland, wo er mit 46 Prozent der weltweit 24.000 Mitarbeiter 58 Prozent des Umsatzes erzielt, laufe gut, sagte Finanzvorstand Matthias Rapp.
Zur Erforschung von Hackerattacken hat der Tüv Süd nach eigenen Angaben mit Hard- und Software ein deutsches Wasserkraftwerk simuliert und so in acht Monaten mehr als 60.000 Angreifer angelockt, allen voran aus China. Zwei Dutzend Angreifer hätten sich bei der Sicherheit und Systemsteuerung von Kraftwerken so gut ausgekannt, „dass sie den Schalter hätten umlegen können”, sagte Stepken.
Die IT-Risiken für Infrastruktur und Unternehmen würden immer noch unterschätzt. Beim Aufbau wirksamer Schutzzäune sehe sich der Tüv Süd in einer Schlüsselposition. In Singapur und München baue er schlagkräftige Digital-Abteilungen auf. (dpa)