Stuttgart. Auto stehen lassen, Nahverkehr nutzen: Im Kampf gegen Schadstoffe in der Luft ruft Stuttgart als bundesweit erste Stadt künftig Feinstaub-Alarm aus - setzt zunächst aber weiter auf Freiwilligkeit. „Wir wollen ein Angebot machen, dass sich das Verhalten ändert“, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Freitag bei der Vorstellung des Konzepts.
Der Alarm soll künftig ausgerufen werden, wenn für mindestens zwei aufeinanderfolgende Tage vorhergesagt wird, dass der Luftaustausch in der Stuttgarter Kessellage eingeschränkt ist. An solchen Tagen steigt die Konzentration von Schadstoffen wie Feinstaub und Stickstoffdioxid stark an.
Der Plan für den Feinstaub-Alarm ist den Angaben zufolge bislang bundesweit einmalig. Die Bevölkerung wird aufgefordert, freiwillig ihr Auto stehen zu lassen und Bahnen und Busse zu nutzen - dafür soll es zum Start Anreize geben. Dadurch solle die Zahl der einfahrenden Fahrzeuge um mindestens 20 Prozent reduziert werden, wie Hermann mitteilte.
In Stuttgart ist an der Messstation Neckartor der EU-Feinstaub-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft regelmäßig überschritten worden. Erlaubt sind 35 Verstöße im Jahr. Bis 10. November wurde an 52 Tagen gegen den Grenzwert verstoßen. (dpa)