Berlin. Im April haben die deutschen Onlinehändler den im März durch die Corona-Krise verursachten Umsatzrückgang deutlich aufholen können. Das hat eine vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland durchgeführte Studie mit der Bezeichnung „Interaktiver Handel in Deutschland“ gezeigt. Demnach lag der E-Commerce mit Waren um 17,9 Prozent über dem Vorjahresmonat und erreichte ein Volumen von 6,82 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer (April 2019: 5,78 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer).
Schwierigkeiten in bestimmten Bereichen
Allerdings konnten noch nicht alle Sortimente das im März verzeichnete Minus kompensieren. Kumuliert man die Monate März und April, so liegt der Umsatz im wichtigen Segment „Bekleidung“ mit 1,75 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer noch um 8,8 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum (1,92 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer). Bei Schuhen fällt das Minus mit 11,3 Prozent noch deutlicher aus. Schlusslicht bilden die Sortimente Schmuck/Uhren mit minus 40,3 Prozent und Auto und Motorrad/Zubehör mit minus 23,7 Prozent. Die Kaufzurückhaltung in diesen Kategorien entspricht der generellen Konsumzurückhaltung im gesamten Handel und einem derzeitigen, ausschließlich bedarfsgeprägten Einkauf.
Dass insgesamt durch den April der schwache März mit einem kumulierten Plus von 2,3 Prozent überkompensiert wurde, liegt insbesondere am starken Wachstum der Kategorien Lebensmittel (+101 Prozent), Medikamente (+87,3 Prozent), Drogeriewaren (+55,1 Prozent) und Tierbedarf (+20,2 Prozent). Gerade diese Sortimente waren allerdings in der Lockdown-Phase kontinuierlich auch im stationären Handel zu erhalten.
Umsatzentwicklungen Januar bis April
Von Januar bis April hat der E-Commerce ein Volumen von 23,3 Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer erzielt. Trotz der Corona-bedingten Delle im März liegt der Branchenumsatz damit inzwischen 5,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Allein im März 2020 hatte der E-Commerce 18,1 Prozent gegenüber dem März 2019 verloren. In beiden Jahren lag Ostern mitten im April, so dass kalenderbedingte Sondereffekte nicht auftraten. (ja)