Rendsburg. In den Häfen am Nord-Ostsee-Kanal liegen die Nerven blank. Grund: Durch den Streik in den Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen und die gleichzeitige Sperrung der A7 aufgrund der maroden Rader Hochbrücke ging in der vergangenen Woche in einigen Häfen gar nichts. Das galt insbesondere für den neuen, am südlichen Kanalufer gelegenen Schwerlasthafen Rendsburg Port. Von dort werden Onshore-Windparks nahe der deutsch-dänischen Grenze mit Turmsektionen für Windenergieanlagen beliefert. In der vergangenen Woche legte der Streik die wasserseitige Anbindung lahm, gleichzeitig blockierte die Sperrung auf der A/ die Straßentransporte Richtung Norden. „Für den noch jungen Hafen entstehen Wettbewerbsnachteile“ warnt Renate Duggen, Geschäftsführerin der Rendsburg Port Authority GmbH. Betroffen durch den Streik sind außerdem insbesondere die Kanalhäfen in Brunsbüttel (Ölhafen und Hafen Ostermoor) und der Kreishafen in Rendsburg. Frank Schnabel, Vorsitzender des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteinischer Häfen befürchtet bereits wirtschaftliche Langzeitschäden. „Nach der Vollsperrung des Kanals aufgrund der defekten Schleusen im März dieses Jahres und den streikbedingten Einschränkungen bei den Schleusen wurde der Ruf des Kanals als verlässliche Wasserstraße stark in Mitleidenschaft gezogen“, sagte Schnabel. Alle Beteiligten müssten nun dringend an einem Strang ziehen, um die Zuverlässigkeit des Kanals und seiner Häfen zu dokumentieren und sicherzustellen. In der kommenden Woche wird sich die Lage zumindest wasserseitig entspannen. Die Gewerkschaft ver.di kündigt für diese Woche lediglich Streiks in Hessen an. (hel)
Streik und A7-Sperrung: Kanalhäfen blockiert
Den Häfen am Nord-Ostsee-Kanal drohen aufgrund des Streiks der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und der Sperrung der A7 wirtschaftliche Langzeitschäden