Rom. Die Auswirkungen des Streiks im italienischen Straßentransport sind seit heute deutlicher zu spüren. Überall im Land haben Panikkäufe von Benzin eingesetzt. Viele Tankstellen in haben bereits geschlossen. Der Einzelhandelsverband hat Alarm geschlagen, dass bestimmte Lebensmittel knapp werden. In Rom gab es heute keinen frischen Fisch mehr. Fiat musste vier seiner Fabriken für die erste und zweite Schicht schließen, da Fahrzeugteile nicht rechtzeitig angeliefert wurden.
Der Streik wird mit harten Bandagen durchgeführt. Inzwischen berichten viele LKW-Fahrer, dass sie zum Mitmachen gezwungen wurden. So manchem LKW, der weiterfahren wollte, wurden die Reifen durchstochen. Der Präsident des Industrieverbandes von Sizilien, Ivan Lo Bello, hat darauf aufmerksam gemacht, dass bei den Streikposten bekannte Mafiosi gesehen wurden. Auch Innenministerin Annamaria Cancelleri hat davor gewarnt, dass der Streik zu anderen Zweck genutzt werden kann.
Zu einem tödlichen Unfall ist es in den frühen Morgenstunden bei Asti gekommen, als eine Fahrerin von Müller Logistik einen Streikposten erfasste. Wie die Polizei bisher ermittelte, war es wohl ein Unfall. Trotzdem wird die deutsche Fahrerin vorläufig in Untersuchungshaft gehalten, um den Verdacht der vorsätzlichen Tötung auszuräumen. (rp)
AliceAdler