Wiesbaden. Drei von vier hessischen Unternehmen sehen ihr Geschäft durch einen schlechten Zustand der Straßen im Land beeinträchtigt. Das geht aus der Verkehrsumfrage 2019 des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK) hervor, die am Mittwoch in Wiesbaden veröffentlicht wurde. Ein besonderes Ärgernis sind demnach Brücken- und Straßensperren. Mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich durch die zusätzlichen Umwege ausgebremst. „Die längeren Wege führen schließlich auch zu höheren Preisen bei Kunden und Endverbrauchern”, erläuterte HIHK-Präsident Eberhard Flammer.
Mehr als die Hälfte der befragten Firmen erklärte, dass sie von Schlaglöchern beeinträchtigt würden. Dies gelte beispielsweise für den Transport sensibler Industrieprodukte, sagte HIHK-Verkehrsexperte Alexander Theiss. Sorgenkind in Hessen sind nach seinen Worten speziell die kommunalen Straßen. Rund 73 Prozent der Unternehmen bewerteten deren Zustand als negativ. Dagegen sahen mehr als 60 Prozent die überregionalen Straßen in einem guten Zustand.
Forderung nach mehr Investitionen
Flammer forderte vom Land mehr Investitionen in die Sanierung des Straßennetzes. Allein um den Verschleiß aufzuhalten fehlten derzeit pro Jahr 70 Millionen Euro. Planungs- und Genehmigungsverfahren sollten beschleunigt und das Personal des Landesbetriebs Hessen Mobil aufgestockt werden. Der HIHK bündelt die landespolitischen Aktivitäten der zehn hessischen IHKs. Er vertritt 400.000 Unternehmen mit rund 1,8 Millionen Beschäftigten. Für die Verkehrsumfrage 2019 wurden die Antworten von 2500 Unternehmen ausgewertet. (dpa)