Wiesbaden. Rettungsgassen auf Autobahnen sind im Fall eines Unfalls für die Einsatzkräfte zwingend. Vor einem Jahr startete in Hessen ein Pilotprojekt für ein Funkwarnsystem für ausländische Lastwagenfahrer. Die Wirkung des Systems wird noch bis Ende des Jahres getestet, im Anschluss sollen dann die Ergebnisse bewertet werden, wie das hessische Innenministerium mitteilte.
Das Ministerium und der Landesfeuerwehrverband haben das Projekt im August vergangenen Jahres gestartet. Lkw-Fahrer sollen über Funk angehalten werden, an Unfallstellen eine Rettungsgasse zu bilden. Da auf Hessens Autobahnen viele ausländische Fernfahrer unterwegs sind, werden die Warnfunksprüche in acht verschiedenen Sprachen gesendet.
In der Pilotphase wurden die Feuerwehren aus Bad Hersfeld, Kirchheim, Limburg, Seligenstadt und Neu-Isenburg mit den Geräten ausgestattet, weil sie die Autobahnfeuerwehren mit den meisten Einsätzen im Land sind. Die Kosten für die Anschaffung beliefen sich inklusive Zubehör auf rund 26.000 Euro.
Sprüche in verschiedenen Landessprachen
Die Funkwarngeräte sind in der Lage, gleichzeitig auf acht Kanälen einen eingespeicherten Spruch jeweils in einer anderen Landessprache zu verbreiten - sie senden in ungarischer, deutscher, tschechischer, russischer, englischer, türkischer, rumänischer und polnischer Sprache.
Die Feuerwehr möchte das Projekt gerne fortsetzen. „Schaden tut es in jedem Fall nicht”, sagte der Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbands, Harald Popp. Ein großer Teil der Lastwagen habe ausländische Kennzeichen. „Man muss wirklich alles probieren, damit Rettungsgassen funktionieren. Das Projekt ist ein Baustein.” Dem Innenministerium zufolge wurden 2018 wegen Verstößen bei der Bildung einer Rettungsgasse insgesamt 94 Verfahren eingeleitet. (dpa)