Kiel. Das Landesstraßennetz in Schleswig-Holstein ist schwerer beschädigt als erwartet. Sowohl die bisherigen Baustellen als auch die jüngste gutachterliche Zustandserfassung hätten deutlich mehr und vor allem massivere Schäden zutage gefördert als noch 2018 prognostiziert, teilte Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Dienstag, 21. September, mit.
„Entgegen den ursprünglichen Erwartungen unserer Experten sind die Schäden an vielen Landesstraßen nicht nur größer, sondern buchstäblich auch tiefgründiger. Das macht die Reparaturen langwieriger und kostspieliger“, sagte Buchholz. Zwar werde auch weiterhin die Summe von bis zu 90 Millionen Euro pro Jahr auf die Straßen gebracht – doch würden die Baufirmen dafür im selben Zeitraum weniger Kilometer schaffen.
Der Direktor des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH), Torsten Conradt, sagte, dadurch verschiebe sich für knapp über die Hälfte der noch offenen Sanierungsprojekte der Fertigstellungstermin um mindestens ein Jahr nach hinten. „Erschwerend hinzu kommt eine neue zeitliche Koordinierung einzelner Maßnahmen, um Umleitungsstrecken frei zu halten, aber auch fehlendes Personal sowie Kostensteigerungen und Lieferengpässe infolge der Corona-Pandemie.“
Zum Sanierungsprogramm zählen auch Brücken und die Ausstattungen der Straßen. Dafür stellt die Landesregierung nach Angaben des Ministers allein in der laufenden Legislaturperiode rund 360 Millionen Euro zur Verfügung. (dpa)