Frankfurt/Main. Mehr Sicherheit in der Transportkette: Das ist das Ziel, dass der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) mit dem Produkt „Trusted Carrier“ verfolgt. Seit dem 1. Juli läuft der Probebetrieb.
5000 Euro Garantiesumme bei Verstößen
Mit diesem System sollen die teilnehmende Unternehmen der verladenden Wirtschaft mehr Sicherheit in der Transportkette erhalten: Der BGL zahlt Auftraggebern eine Garantiesumme von 5.000 Euro pro Verstoß für den Fall, dass diese einen „Trusted Carrier“ mit der Auftragsabwicklung beauftragt haben und entgegen dieser Absprache kein im System registriertes Kraftfahrzeug gestellt wurde. Ziel ist es, damit das Risiko von Ladungsverlusten zu minimieren.
Solche Ladungsverluste durch gefälschte Identitäten, vornehmlich aus Ladungsbörsen, so der BGL, seien oft doppelt schädlich für das verladende Unternehmen und sein Markenimage. Die verschwundene Markenware würde dann häufig aus undurchsichtigen Vertriebskanälen zu Schleuderpreisen wieder auf dem Schwarzmarkt auftauchen.
Garantiversprechen bietet den Auftraggebern zusätzliche Sicherheit
Hier soll das in Zusammenarbeit mit Partnern aus der verladenden Wirtschaft, der Kravag-Versicherung sowie der Transfrigoroute Deutschland entwickelte System „Trusted Carrier“ für Abhilfe sorgen: Dazu übernimmt der BGL für die teilnehmenden Transportlogistikunternehmen ein Garantieversprechen. Dieses Versprechen soll den Auftraggebern zusätzliche Sicherheit bieten. Eingehalten werden soll diese Zusage mittels detailliert ausgearbeiteten Qualitätssicherungs- und Sanktionsmaßnahmen. Die sollen verhindern, dass anonyme Subunternehmer mit gefälschten Identitäten hochwertige Ladungen „veruntreuen“.
"Trusted Carrier" als Türöffner für neue Aufträge
Aber auch die teilnehmenden Transportunternehmen und Kraftwagenspeditionen sollen vom BGL-System profitieren. „Gerade bei Auftraggebern, die gesteigerten Wert auf Zuverlässigkeit und Sicherheit legen, kann das Zauberwort vom ‚Trusted Carrier‘ zum ‚Sesam öffne Dich‘ werden“, sagte das geschäftsführende Präsidialmitglied des BGL, Karlheinz Schmidt.
Das System „Trusted Carrier“, das in einem zukünftigen Ausbauschritt auch international über die IRU (International Road Transport Union) zur Transportkettensicherheit beitragen soll, ist am 1. Juli 2016 in den Probebetrieb gestartet. Dieser ist für alle Teilnehmer kostenlos und unverbindlich, allerdings besteht daher auch noch kein Anspruch auf eine Garantiezahlung. Güterkraftverkehrsunternehmen können ihre Fahrzeuge jetzt registrieren lassen. Unternehmen, die Mitglied in einem BGL-Landesverband sind, können über einen separaten Registrierungsprozess ein vereinfachtes Verfahren durchlaufen.
Regelbetrieb ab 1. Oktober 2016
Die weiteren Planungen sehen vor, am 1. Oktober 2016 den Regelbetrieb aufzunehmen. Infos für Unternehmen der verladenden Wirtschaft (für die auch der Regelbetrieb unentgeltlich sein wird) wie für Transportlogistikunternehmen zur Teilnahme am „Trusted Carrier“ finden Sie unter: www.trusted-carrier.de. (cd)