Berlin/Köln. Die Staatsanwaltschaft Köln hat letzte Woche zwei Geschäftsstellen von DB Schenker durchsucht. Hintergrund ist ein bei der Deutschen Bahn anonym eingegangener Hinweis wegen des Verdachts von Unregelmäßigkeiten ihrer Tochtergesellschaft in Russland. Die Deutsche Bahn und DB Schenker werden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bestmöglich unterstützen. Das teilte das Unternehmen mit.
Hintergrund für die Durchsuchung sei ein Ermittlungsverfahren gegen einen Kölner Niederlassungsleiter und einen weiteren Mitarbeiter der Schenker Deutschland AG, führte Staatsanwalt Daniel Vollmert der Kölner Staatsanwaltschaft gegenüber der VerkehrsRundschau aus. Vollmert wörtlich: „Es besteht der Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr im besonders schweren Fall sowie der Untreue im besonders schweren Fall.“ Die Staatsanwaltschaft vermute, so Vollmert, „dass die beide Angestellten mit einer weiteren Person, die sich im Ausland aufhält, Gelder, die letztlich der Schenker Deutschland AG zugestanden hätten, abgezweigt haben, um damit Bestechungsleistungen durchzuführen, um gegebenenfalls Aufträge zu erhalten oder zu behalten.“
Die Staatsanwaltschaft Köln habe „nun umfangreiches Material sicher gestellt“. Dieses Material werde jetzt ausgewertet, so der Staatsanwalt. Aufgrund des Umfangs gehe er davon aus, dass die Unterlagen wohl frühestens nach sechs bis zwölf Monaten gesichtet seien. (eh)