Hamburg. Kartellamtspräsident Andreas Mundt hat sich angesichts der hohen Benzinpreise für eine „Spritpreis-Bremse“ nach Vorbild des in Westaustralien praktizierten Modells ausgesprochen.
Im australischen Bundesstaat Westaustralien müssen Preiserhöhungen einen Tag vor Inkrafttreten angekündigt werden: Unternehmen und Tankstellen müssen um 14 Uhr den Benzinpreis für den nächsten Tag dem Handelsministerium melden. Dieser Preis gilt dann ab 6 Uhr morgens für 24 Stunden und darf erst am nächsten Tag geändert werden. Im Gegensatz zum österreichischen Modell dürfen damit die Preise in Westaustralien am Geltungstag nicht mehr gesenkt werden, wodurch vermieden wird, dass die Tankstellenbetreiber den Tag mit „hohen“ Preisen beginnen und dann erst langsam absenken.
Außerdem können die Verbraucher beim westaustralischen Modell die Preise an den Tankstellen telefonisch abfragen oder im Internet einsehen, was für Preistransparenz sorgt. Das australische Modell erfordert jedoch eine Überwachungsbehörde, die erst geschaffen werden müsste.
Das westaustralische Modell könnte zumindest „Unruhe“ in den Markt mit seinem nur schwach ausgeprägten Wettbewerb bringen, so Mundt. Union und FDP sowie der Bundesrat hatten am Freitag beschlossen, solche Maßnahmen zu untersuchen. (ak/dpa)