Hamburg. Der Verein Hamburger Spediteure hat die Abfertigungszeiten am Hamburger Zoll kritisiert. Aktuell müssten Spediteure durchschnittlich drei bis vier Tage auf die Freigabe von Waren warten, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Vereins, Thomas Schröder, am Mittwoch. Bei regulären Waren sei ein Tag Wartezeit normal, sagte er. „Hamburg wird deshalb für Spediteure nicht mehr so attraktiv“, sagte Schröder.
Grund für die Verzögerungen seien Personalprobleme, sagte André Lenz von der Generalzolldirektion. Über den Sommer seien viele der Zöllner im Urlaub, hinzu kämen noch unbesetzte Stellen. Im August habe der Hamburger Zoll 33 neue Mitarbeiter eingestellt, im November sollen 80 weitere folgen. „Von heute auf morgen können wir das nicht lösen“, so Lenz. Er hoffe aber, dass sich die Situation durch die Neuanstellungen bald entspanne.
Automatisierte Zollabfertigung noch in Entstehung
Der Verein Hamburger Spediteure schlägt vor, eine automatisierte Zollabfertigung zu nutzen, wie es unter anderem Österreich macht. Waren, die ohne Probleme durch ein Risikoraster liefen, würden in diesem Verfahren automatisch freigegeben, sagte Schröder. So könne Zeit gespart werden.
Bis der Hamburger Zoll komplett automatisiert sei, dauere es noch, sagte Lenz. Schon jetzt sei die Arbeit komplett digital und papierlos. Und auch ein Teil der Zollanmeldungen sei bereits automatisiert. Die automatische Bescheiderstellung für reguläre Einfuhren sei derzeit aber noch im „internen Abstimmungsprozess“. (dpa)