Paris. Die 2138 ehemaligen Beschäftigten der kürzlich liquidierten Pariser Stückgutgruppe MoryGlobal sollen im Rahmen eines Sozialplans insgesamt 25,7 Millionen Euro aus staatlichen Mitteln erhalten. Das kündigte der vom Gericht eingesetzte Konkursverwalter an. Dem „Plan de sauvegarde de l’emploi“ (PSE) haben die Gewerkschaften zugestimmt. Er sei mit jenem vergleichbar, der dem Personal des Unternehmens schon Anfang vorigen Jahres bei dessen zweitem Konkurs zugutegekommen sei, erklärte Transportstaatssekretär Alain Vidalies. Damals wurden von den 5000 Mitarbeitern der Gruppe – noch unter dem Namen MoryDucros - 2882 Personen entlassen, wofür der Staat annähernd 30 Millionen Euro an Entschädigungen bereitstellte. Jetzt werde jeder Betroffene 2000 Euro plus 624,51 Euro für jedes Jahr Firmenzugehörigkeit erhalten, wobei diese auf 25 Jahre begrenzt sei, sagte ein Vertreter der Gewerkschaft CDFT gegenüber der Presseagentur AFP. Die 2000 Euro würden im September gezahlt, der Rest im November.
Unklar ist, ob und bis zu welcher Höhe sich der letzte Besitzer und Aktionär des seit Jahren finanziell immer weiter abgestürzten Unternehmens an dem Sozialplan beteiligen will oder wird. Paris appellierte noch einmal an den Investor Arcole Industries, seine „Verantwortlichkeiten zu übernehmen“. Für die Gewerkschaften bleibt die Frage offen, wie es „mit Unterstützung von Staatspräsident François Hollande zu diesem industriellen Desaster bisher ungekannten Ausmaßes“ gekommen und ob es bei den geflossenen Finanzströmen mit regulären Dingen zugegangen ist. Sie verlangten entsprechende Aufklärung. (jb)