Potsdam/Schönefeld. Die offene Frage nach dem künftigen Chef des neuen Hauptstadtflughafens soll der Aufsichtsrat nun in einer Sondersitzung in zwei Wochen beantworten. Der Brandenburger Staatssekretär Rainer Bretschneider als amtierender Vorsitzender hat die Kontrolleure für den 20. Februar nach Schönefeld eingeladen, um einen Nachfolger für den scheidenden Geschäftsführer Hartmut Mehdorn zu bestellen. Brandenburgs Regierungssprecher Thomas Braune bestätigte am Mittwoch den Termin der Sitzung.
Vorsitz des Aufsichtsrates noch offen
Potsdam hatte die Manager Karsten Mühlenfeld und Michael Clausecker für den Posten ins Gespräch gebracht. Ob aber auch die beiden anderen Flughafen-Eigentümer – der Bund und das Land Berlin – einen der Vorschläge mittragen, ist offen. Unklar ist auch, wer Vorsitzender des Aufsichtsrats wird, nachdem Klaus Wowereit den Posten mit seinem Amt als Berlins Regierender Bürgermeister im Dezember abgebeben hat.
Mehdorn hatte kurz vor Weihnachten seinen Rücktritt angekündigt, zuvor aber noch einen Zeitplan vorgestellt, nach dem der Flughafen in der zweiten Jahreshälfte 2017 in Betrieb gehen soll. Ursprünglich sollten am Neubau an der südöstlichen Berliner Stadtgrenze schon im Herbst 2011 Flugzeuge abheben. Wegen Planungsfehlern, Technikproblemen und Baumängeln platzten aber vier Eröffnungstermine.
Weder Mühlenfeld noch Clausecker äußerten sich bislang öffentlich dazu, ob sie Flughafenchef werden wollen. Der Ex-Rolls-Royce-Manager Mühlenfeld trat jedoch am Montag schon eine neue Stelle als Entwicklungschef für Zentral- und Osteuropa bei Bombardier an. Bei dem Zug- und Flugzeugbauer war Clausecker bis zum vergangenen Sommer Deutschlandchef, verlor seinen Posten aber nach einem internen Umbau.
Beim Bund gibt es noch Abstimmungsbedarf
Der Bund und auch das Land Berlin bewerteten die Vorschläge nicht öffentlich. Ein Treffen der Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Michael Müller und Dietmar Woidke (beide SPD), mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) war im Januar ergebnislos geblieben, obwohl die Namen der beiden mutmaßlichen Kandidaten schon im Spiel waren. Müller hatte zuletzt gesagt, beim Bund gebe es noch Abstimmungsbedarf. (dpa)