Solide verkuppelt

Spätestens seit Euro 6 mit schwerer Abgasnachbehandlung suchen die Hersteller jedes Gramm, um das Leergewicht nach unten zu bekommen. Eine der Komponenten, die man optimieren kann, ist die Sattelkupplung. Dabei soll das System aber weiterhin pflegeleicht sein. Jost kommt dem Wunsch der Kunden nach und stattet jetzt die meisten aktuellen Sattelkupplungstypen mit der LubeTronic1Point für automatisches Schmieren des Verschlusshakens aus und macht sie damit wartungsarm. Der Hersteller verspricht eine zuverlässige Schmierung für immerhin drei Jahre. 40 Kilo spart die Kupplung Die neue, gewichtsoptimierte JSK 34 eignet sich für Zwei-Zoll-Königszapfen und ist nach Angaben von Jost bis zu 40 Kilo leichter als Standardkupplungen. Damit eignet sie sich besonders für gewichtssensible Transporte. Um Fahrkomfort und Standzeit zu erhöhen und gleichzeitig die dynamische Belastung des Fahrzeugrahmens zu reduzieren, ist die JSK 34 mit einer neuen Hybridlagerung, mit der stoßdämpfenden Wirkung einer Gummilagerung ausgestattet. Die JSK 34 bietet Jost seit April 2017 als Serienprodukt an. Automatisch - aber wenig beliebt Mit dem Komfort-Kupplungssystem KKS II bietet Jost ein automatisiertes Kupplungssystem für Sattelzüge an, das allen gesetzlichen Anforderungen entspricht. Das System automatisiert alle manuell zu bedienenden Funktionen des Auf- und Absattelvorgangs. Erstmalig kommt dabei auch eine automatisierte Schnittstelle für Luft- und Elektroverbindungen zum Einsatz. Bedienung und Fernanzeige für alle Funktionen befinden sich im Fahrerhaus. Trotz der offensichtlichen Vorteile setzen aber viele Kunden lieber weiterhin auf traditionelle Systeme. Bereits vor drei Jahren hat Jost die sensorgesteuerte Verriegelungskontrolle Flashtronic vorgestellt. Sie verfügt über Sensoren, die dem Fahrer das sichere Verriegeln der Sattelkupplung optisch im Fahrerhaus anzeigen. Dem Trend zu optimierter Schmierung folgt Jost mit der LubeTronic 5Point, eine integrierte Schmieranlage für Standard-Sattelkupplungen der Baureihen JSK 37, 38 und 42, die nicht nur den Verschlusshaken, sondern auch die Sattelkupplungsplatte mit Fett versorgt. Eine elektronische Regelung dosiert die abgegebene Fettmenge exakt in regelmäßigen Abständen. Dadurch ist laut Hersteller sichergestellt, dass immer ausreichend, aber nicht zu viel Fett auf der Sattelplatte und dem Verschlusshaken ist. Das spart Fett und schont die Umwelt. Der Fettvorrat in der Schmierpatrone an der Sattelkupplung reicht nach Angaben von Jost für rund zwölf Monate. Eine LED-Anzeige signalisiert dem Fahrer den Füllstand. Entspannt verriegeln, trotz Verspannung Wie Fahrer Sattellasten von 20 Tonnen problemlos und sicher mit nur einer Hand entriegeln können, zeigt die Serie SK-S 36.20 von SAF-Holland. Konzipiert ist die Sattelkupplung für Zwei- und Dreiachs-Zugmaschinen im Fernverkehr bei mitteleuropäischen Straßenverhältnissen. Über den Sicherungshebel entriegelt der Fahrer die Sattelkupplung mit nur einer Hand. Dafür drückt er einfach den Hebel mit dem Daumen nach unten, zieht mit der Hand den Griff nach vorne heraus und öffnet so die Sattelkupplung. Zusätzlich kontrolliert er anhand der Position des Sicherungshebels einfach, ob der Verriegelungsmechanismus tatsächlich eingerastet ist: Ist der Hebel im aufgesattelten Zustand oben, ist das System geschlossen und verriegelt. Zeigt der Hebel jedoch nach unten, ist der Mechanismus nicht geschlossen und die Verbindung entsprechend nicht gesichert. Leicht und flach Die SK-S 36.20 wiegt nach Angaben von SAF-Holland 116 Kilo bei einer Bauhöhe von 150 Millimeter. Sie besteht aus Sphäroguss, das Spiel lässt sich nach Angaben des Herstellers einfach einstellen. Optional lässt sich die SK-S 36.20 mit Direktoder Winkelschienen montieren sowie mit dem Sicherheits-Sensor-System Recossò ausstatten. Die Kunststoffgleitplatten der wartungsarmen Ausführung, die speziell für den Fernverkehr ausgelegt ist und weniger Schmiermittel verbraucht, sind schnell und einfach ausgewechselt. Die sogenannte NoLube-Variante ist mit Verschleißplatten sowie Komponenten im Verriegelungsmechanismus und in den Lagerschalen zwischen Kupplung und Halterungen ausgestattet, die nicht mehr geschmiert werden müssen. Recolube schmiert automatisch Auch SAF-Holland setzt mit der Schmiermittelpumpe Recolube auf ein System, das automatisch mit optimaler Menge Fett pflegt. Die sparsame Dosierung verhindert erhöhten Verbrauch. Der transparente Vorratsbehälter fasst den Schmiermittelvorrat für ein Jahr oder 100.000 gefahrene Kilometer. Über einen Standard-Schmiernippel ist die Pumpe bei Bedarf schnell und unkompliziert wieder nachgefüllt. Relativ neu im Bereich der Anhängerkupplungen ist die Rockinger RO57 für schwere Einsätze. Es handelt sich nach Angaben des Herstellers um eine extrem hoch belastbare, besonders wartungsarme und reparaturfreundliche Anhängekupplung für anspruchsvolle Einsätze. Mit ihrem 56,8 Millimeter starken Bolzen eignet sie sich für Zugösen mit Ösendurchmesser von 57,5 Millimeter. Die Kupplung verfügt über einen D-Wert (Anhängelast) bis 300 Kilonewton und einen V-Wert (Vertikalkraft) bis 95 Kilonewton. Eine Füllung mit Spezialfett sorgt laut Rockinger dauerhaft für einwandfreie Funktion - auch unter ungünstigsten Bedingungen. Ein geteiltes Fangmaul und das Baukastensystem sollen im Schadensfall eine leichte und schnelle Reparatur ermöglichen. Für einfache und besonders sichere Bedienung sorgt die optional erhältliche pneumatische Fernbedienung - die der Hersteller vor allem bei tiefgekuppelten Anhängern empfiehlt. Sie ist sowohl ab Werk als auch zur Nachrüstung an bestehenden Kupplungen erhältlich. Minimierte Wartung Mit der LubeTronic AK bietet Rockinger ein Schmiersystem für Anhängekupplungen an, das den Wartungsbedarf auf ein Minimum reduzieren soll. Durch eine eingebaute Batterie ist die LubeTronic AK völlig autark und versorgt die Anhängekupplung bis zu 18 Monate lang in regelmäßigen Abständen und mit konstant gleicher Menge mit einem Spezialöl, welches auf das vorhandene Schmierfett in der Kupplung abgestimmt ist und dieses ergänzt. Das Schmiermittel ist für Temperaturbereiche von minus 30 Grad bis plus 60 Grad Celsius geeignet. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Sattelkupplungen" www.verkehrsrundschau.de/dossiers

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