Was macht das Nutzfahrzeug der Zukunft aus?

Geht es nach unserem Bundesverkehrsminister, gehört die Zukunft den autonomen Lkw. Was glauben Sie? Bis es zu einem vollautonomen Fahren auf öffentlichen Straßen kommt, müssen unterschiedliche Hürden genommen werden. Diese Hürden liegen nicht alleine in der technischen Umsetzbarkeit, sie liegen vielmehr in der Definition von Standards und bei der Schaffung rechtlicher Voraussetzungen. SAF-Holland beschäftigt sich derzeit mit der Analyse, welche zusätzlichen Funktionalitäten seiner Produkte die neuen automatisierten Fahrfunktionen unterstützen können und wann diese je nach Markt auch zum Einsatz kommen werden. Hierbei sind einige Ideen auch schon in Prototypen im Test. Ein Serieneinsatz ist aber noch nicht absehbar. Eher absehbar und bereits im Einsatz ist die Vernetzung der Fahrzeuge. Die Vernetzung mit der Umwelt ist speziell auch für automatisierte Fahrfunktionen unerlässlich. Basierend auf den heutigen Telematik-Plattformen wird diese Kommunikation sowohl für den Fahrbetrieb als auch für erweiterte Funktionen wie Logistik, Wartung und Instandhaltung oder die Streckennutzung weiterwachsen. Hierbei wird es Vernetzung auf unterschiedlichen Ebenen geben. Von Netzwerken, die nur einen Austausch von Informationen innerhalb des Fahrzeuges beziehungsweise der Zugelemente sicherstellen, über die Car-to-Car-Kommunikation bis zum Car-to-X-Austausch. SAF-Holland beschäftigt sich mit Systemen im Fahrzeug und deren Kommunikation sowie mit den Möglichkeiten, relevante Informationen über Plattformen an Kunden weiterzuleiten. Ein weiteres Zukunftsthema sind Elektro-Fahrzeuge. Wie sieht es da aus? Die Thematik der Elektrifizierung der Fahrzeuge ist in meinen Augen schon in der Umsetzung. Der Marktbereich öffentlicher Personennahverkehr und auch der Verteilerverkehr haben das Potenzial, durch kurze Stop-and-Go-Zyklen ein elektrisches Rekuperieren sinnvoll umzusetzen, und bieten im Innenstadtbereich das zusätzliche Potenzial der Reduktion von Emissionen - in Sachen Luftverschmutzung und Geräusche. Auf der Langstrecke ist bei einer umfänglichen Bilanzierung aller Umweltbelastungen und Energieverbräuche eine volle Elektrifizierung aus meiner Sicht noch nicht als sinnvoll nachgewiesen. In den USA gibt es hier zwar einige aktive Vorstöße auf einer Zeitschiene, ich vermute aber einen wesentlich früheren Einfluss durch teilautonome Fahrfunktionen als eine breite Umsetzung der Elektrifizierung. SAF-Holland betrachtet unterschiedliche Konzepte zur Elektrifizierung. Gibt es schon Herstelleranfragen nach den neuen Techniken? SAF-Holland ist mit unterschiedlichen Fahrzeugherstellern weltweit, aber auch mit Flotten in der Bearbeitung einiger der zukünftigen Funktionalitäten. Leider dürfen wir hierzu jedoch keine Angaben machen. Gibt es seitens SAF-Holland Erhebungen, was Fuhr- oder Speditionsunternehmen mit den neuen Techniken sparen können? Bei Funktionen, die ausschließlich die Produkte von SAF-Holland betreffen und somit zum Beispiel Auswirkungen auf die Wartungs- und Reparaturkosten haben, hat SAF-Holland die entsprechende Datenbasis, um je nach Einsatzfall auch Einsparungen errechnen zu können. Für die Mehrzahl der "neuen" Technologien wird SAF-Holland jedoch nur ein Lieferant eines Teilsystems sein und somit sind Berechnungsmodelle mit allen beteiligten Parteien zu erarbeiten sowohl auf der Zugmaschinen- als auch auf der Anhängerseite. Nutzfahrzeugmarkt im Umbruch Auf der IAA 2016 zeigten die Hersteller, wo die Reise hingehen soll: Themen wie Vernetzung der Fahrzeuge, autonomes Fahren und elektrogetriebene Lkw sollen die Zukunft bestimmen. Doch was davon ist wirklich spruchreif und was war reines Schaulaufen auf der Nutzfahrzeugmesse? Und wie profitiert der Transportunternehmer letztendlich davon? Als Zulieferer der großen Hersteller kennt SAF Holland den Stand der Dinge. ks

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