Paris. SNCF Logistics, die Fracht- und Logistiksparte der französischen Staatsbahn, und das in Marseille ansässige Start-up-Unternehmen Traxens haben gemeinsam ein System entwickelt, mit dem sich per Bahn beförderte Waggons digitalisieren und kontrollieren lassen. Der Mieter kann damit die zurückgelegten Kilometer verfolgen, das Bahnunternehmen hingegen die Kontroll- und Betriebskosten verringern. Als „Bahnfracht intelligent“ präsentiert sich das Ergebnis in Form eines kleinen Kastens, der auch über den jeweiligen Schienenzustand informieren kann. Einsatzfähig soll das System ab dem zweiten Halbjahre 2017 sein. Auf der Messe Transport Logistic in München am 10. Mai will es SNCF Logistics erstmals einem Fachpublikum vorführen.
Für die Entwicklung haben die Partner etwas mehr als ein Jahr benötigt. Das Ergebnis könnte den gesamten Bahnfrachtsektor revolutionieren, sind sie überzeugt - den Produktionsprozess ebenso wie die Wartung, die Frachtgutsicherheit, die Arbeitsbedingungen und auch die Sicherung ganzer Züge mittels digitalisierter Kontrollmechanismen. SNCF brachte in die Entwicklung die Kenntnis der Erwartungen europäischer Verlader an die Bahnfracht seitens der aktuellen und eventuell auch zukünftigen Kunden in dem Bereich ein. Traxens konnte sich auf die Erfahrungen mit dem von ihr entwickelten System zur digitalen Verbindung ganzer Schiffscontainerlasten im Multimodalverkehr stützen. (jb)
SNCF digitalisiert Bahnfracht
Ein kleines Kästchen soll es künftig ermöglichen, beförderte Waggons gezielt zu kontrollieren.