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Sinkende Nachfrage außerhalb der EU dämpft Exportwachstum

09.08.2016 16:33 Uhr
Sinkende Nachfrage außerhalb der EU dämpft Exportwachstum
Drittstaaten haben in der ersten Hälfte dieses Jahres weniger Waren aus Deutschland nachgefragt als im Vorjahreszeitraum
© Foto: Picture Alliance/dpa/Christian Charisius

Der Handel mit EU-Ländern hält Deutschlands Exportwirtschaft am Laufen. In anderen Teilen der Welt läuft es dagegen weniger rund. Das hinterlässt Spuren bei der Halbjahresbilanz.

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Wiesbaden. Der deutsche Export hat im ersten Halbjahr an Schwung verloren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gingen Waren im Wert von 603,2 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 1,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In den ersten sechs Monaten 2015 hatte der damals schwache Euro den deutschen Exportunternehmen noch ein kräftiges Plus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum beschert. Der Außenhandelsverband BGA sprach am Dienstag von einem „kraftlosen“ ersten Halbjahr.

„Angesichts eines unsicheren und risikoreichen weltwirtschaftlichen Umfelds sind wir mit diesem Ergebnis nicht unzufrieden“, sagte BGA-Präsident Anton Börner laut Mitteilung. Weltbank und Internationaler Währungsfonds hatten zuletzt ihre Prognosen für das globale Wachstum gesenkt.

Export vor allem in andere Mitgliedsstaaten

Angetrieben wurde das deutsche Export-Geschäft in diesem Jahr bisher vor allem von Ausfuhren in Mitgliedsländer der EU, die von Januar bis Juni um 3,3 Prozent zulegten. Positive Impulse kamen Börner zufolge unter anderem aus Großbritannien. „Mit dem Brexit-Votum ist hier jedoch mit einer Abkühlung zu rechnen.“

Die Nachfrage aus Ländern außerhalb der Union sank gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 dagegen um 1,2 Prozent. Der riesige chinesische Markt schwächelt, einstige Hoffnungsträger wie Brasilien stecken in der Rezession. Positiv entwickelte sich dem BGA zufolge dagegen die Nachfrage in den USA.

Mit Sorge betrachtet die Branche die Entwicklung in der Türkei nach dem gescheiterten Putsch Ende Juli. Zwar gestalte sich der Handel mit dem Land am Bosporus derzeit problemlos, „die politischen Unsicherheiten haben jedoch zu einem Stopp bei Investitionen geführt“, sagte Börner. Zugleich wartet die Branche weiter auf eine Wiederbelebung des iranischen Marktes nach dem Ende des Atomkonflikts. Der Handel habe wegen der Zurückhaltung der Kreditinstitute bei Iran-Geschäften noch nicht in gewünschtem Maße an Fahrt aufgenommen.  

Im Juni wuchsen die deutschen Exporte binnen Jahresfrist um 1,2 Prozent, die Importe legten um 0,3 Prozent zu. Gegenüber Mai legten die Exporte um 0,3 Prozent und die Importe um 1,0 Prozent zu. (dpa)

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