Sicherheit ohne Kompromisse

Unfälle mit Gefahrgut haben etwas gemeinsam mit Flugzeugabstürzen: Wenn einer passiert, ist das mediale Interesse gigantisch und auf allen Kanälen wird nach Verursachern und Missständen gesucht. Dabei wird schnell vergessen, dass tagtäglich sowohl Millionen Fluggäste wie auch Millionen Tonnen Gefahrgut ihre Destinationen sicher und ohne Zwischenfälle erreichen. An den sicheren Gefahrguttransporten auf den europäischen Straßen hat TÜV SÜD einen großen Anteil - im Verborgenen, versteht sich. Denn Tankfahrzeuge für Transporte gefährlicher Güter unterliegen sehr strengen gesetzlichen Auflagen und Verordnungen. Genau genommen wird im Bereich Gefahrguttransport vom Bau der Tanks über deren Betrieb mit Fahrzeugen bis hin zur Reinigung alles genauestens definiert. Vor allem welche Pflichten der Fahrzeugbetreiber hat, wenn er sein Geld mit dem Transport gefährlicher Güter verdienen will. Verstöße werden strengstens geahndet und bei den regelmäßigen technischen Prüfungen wird überwacht, dass diese durchaus berechtigte Flut an Vorschriften auch zuverlässig eingehalten wird. Peter Wyrzgol ist örtlicher Leiter der "benannten Stelle" in Bayern und Fachvorgesetzter. Neben den normalen Hauptuntersuchungen gehören dazu auch die Tankprüfungen selbst, bei denen Dichtigkeit des Tanks, Tankbefestigungen und die Tankwandung unter die Lupe genommen werden. Selbst Schweißnähte werden per Röntgenstrahlung akribisch überprüft, damit das geprüfte Fahrzeug für weitere drei Jahre auf die Straße darf. Peter Wyrzgol: "Bei der normalen Hauptuntersuchung - wie wir diese bei allen Fahrzeugen kennen - werden bereits zusätzliche Anforderungen an das Fahrzeug und den Tankaufbau geprüft. Und der Tankaufbau muss bereits drei Jahre nach der Erstzulassung zusätzlich einer eingehenden Zwischenprüfung unterzogen werden. Nach weiteren drei Jahren folgt eine Hauptprüfung, bei der die Tanks gereinigt und im Rahmen der Prüfung mit Wasser befüllt werden, um die Dichtigkeit bei Druckbelastung zu attestieren." Im Gegensatz zu anderen Fahrzeugprüfungen finden die zeitlich aufwendigen Tankprüfungen nicht bei TÜV SÜD statt, sondern in speziell ausgerüsteten Reparatur- oder Herstellerbetrieben. Für diese "große" Tankprüfung bedarf es nämlich einerseits sehr spezieller Prüftechnik sowie einer Schweißlizenz für Tankfahrzeuge, die nur ausgewählte Betriebe bekommen. "Das hat den großen Vorteil, dass wir bei Beanstandungen etwa einer Schweißnaht sofort nachbessern können und unser Kunde sich einen zusätzlichen Termin in der Fachwerkstatt spart." Das spiegelt den Servicegedanken gut wider, mit dem Peter Wyrzgol und sein Team die Prüfungen angehen: "Wir verstehen uns als fairer Partner, um gemeinsam mit den Fahrzeugbetreibern für die größtmögliche Sicherheit zu sorgen", erläutert der Fachmann. Und er stellt den meisten seiner Kunden ein prima Zeugnis aus: Wir haben regelmäßig mit Betrieben zu tun, die in jeglicher sicherheitsrelevanter Hinsicht mehr als vorbildlich sind", sagt der Tankfahrzeug-Spezialist. "Runderneuerte Reifen sind bei vielen ebenso ausgeschlossen wie schlecht gewartete Bremsen oder insgesamt ungepflegte Fahrzeuge. Glücklicherweise ist in den Betrieben nämlich längst ein Bewusstsein dafür entstanden, was der Umgang mit Gefahrgut bedeutet. Und welche fatalen Folgen bereits ein ,kleiner' Gefahrgutunfall hätte." Peter Wyrzgol: "Die meisten Unternehmer statten ihre Fahrzeuge mit allen Sicherheitsfeatures aus, die zu bekommen sind, und checken ihre Fahrzeuge über unsere Prüfungen hinaus regelmäßig in eigenen Prüfverfahren." In seiner langjährigen Praxis hat der Tankfahrzeug-Profi die Erfahrung gemacht, dass es oft weniger am Fahrzeug zu bemängeln gibt als bei der Dokumentation, zu der jeder Fahrzeugbetreiber verpflichtet ist. Zum Tankfahrzeug gehören nämlich zahlreiche Zertifikate sowie die "Tankakte", in der alle Prüfberichte zusammengefasst sind. "Wir achten natürlich darauf, für unseren Kunden durch flexible Prüftermine und den Sofortreparatur-Service möglichst wenig Standzeit zu verursachen", so Peter Wyrzgol. "Da ist es dann umso ärgerlicher, wenn ein wichtiges Dokument fehlt, ohne das wir den ,Prüfling' nicht vom Hof lassen dürfen." Peter Wyrzgol und sein Prüferteam sind nicht nur für die turnusmäßigen Prüfungen zugelassener Tankfahrzeuge zuständig. Sein Aufgabengebiet geht noch weiter: "Wir sind auch zuständig für die Zulassung von Baumustern. Wenn also ein von der BAM (Bundesanstalt für Materialprüfung) zugelassener Hersteller ein neues Tankfahrzeug auf den Markt bringen will, prüfen wir den Prototypen hinsichtlich der Einhaltung aller gesetzlich relevanten Vorschriften", erklärt der Fahrzeugingenieur. So stellt TÜV SÜD schon bei der Tankfahrzeugentwicklung sicher, dass nur ausgereifte und geprüfte Technik auf die Straße darf. Und dass auch künftig Millionen Tonnen gefährliche Güter sicher an ihr Ziel kommen. TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH, Dipl.-Ing. (FH) Peter Wyrzgol Tel.: +49 9421 9964-13 E-Mail: peter.wyrzgol@tuev-sued.de

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