Geprüfter Aufbau

Bremsmanöver, Spurwechseltest, Kreis-Ein- und Ausfahrversuche: Die dynamischen Fahrversuche und Aufbauzertifizierungen sowie die Prüfzyklen von TÜV SÜD stellen nicht nur harte Anforderungen an Zugmaschinen und Anhänger, sondern auch an die Fahrer. Die Prüfungen selbst sind je nach Fahrzeugklasse und Gewicht eine große Herausforderung für die Prüforganisationen. Denn die Sachverständigen müssen bei den Tests in Grenzbereiche der Fahrphysik gehen. Markus Otremba, Leiter der Fachgruppe Ladungssicherung bei TÜV SÜD, der die Achse maßgeblich mitentwickelt hat: "Die bestehenden Stützsysteme sind bei Weitem nicht für alle Fahrzeuge geeignet. Mit der MOL-Stützachse haben wir nun ein Standardsystem für alle möglichen Fahrzeugklassen - eine enorme Erleichterung und ein Verfahren, das zudem für mehr Konsistenz und damit Vergleichbarkeit der Prüfergebnisse sorgt. Ein klares Plus für die Verkehrssicherheit." Und so ging es auch diesmal um Verkehrssicherheit beim Transport von Rollwägen und Getränken im neuen Fahrzeugkonzept Combisider von Rohr Nutzfahrzeuge, einem Member der Kässbohrer Family (Kässbohrer Transport Technik Eugendorf). Alois Deisl, Sales- & Product-Manager für Box Bodies bei Kässbohrer, erklärt im Zuge dieser Versuche kurz die Vorteile der sich schnell öffnenden Seitenwand hinsichtlich eines zügigeren Be- und Entladevorgangs. Dieses Produkt wurde federführend von ihm mitentwickelt und bis zur Serienreife begleitet. Zur Markteinführung dieses neuen Konzepts, das zukünftig über Helmut Holzmann von Rohr Nutzfahrzeuge bezogen werden kann, waren sich Alois Deisl von Kässbohrer und Markus Otremba von TÜV SÜD (europaweit anerkannter Experte für Ladungssicherung) schnell einig. Ganz nach dem Motto: Entweder richtig oder gar nicht. Und genau nach diesem Motto wurde der Aufbau eine gute Woche lang auf Herz und Nieren geprüft. Als Ergebnis hat Kässbohrer/Rohr einen der ersten Aufbauten im Produktprogramm, der nach der neuen EN 12642, Code XL:2016, Anhang A & Anhang B überprüft worden ist. Der Aufbau wurde zu Beginn der Prüfungen im ersten Step den statischen Prüfbedingungen unterzogen. Anschließend ging es in die Praxisversuche. Der Aufbau musste sich in den anspruchsvollen Fahrmanövern gemäß Anhang B der Prüfverordnung bewähren. Dies war für alle Beteiligten ein echtes Erlebnis. Der Leiter der Fachgruppe von TÜV SÜD, Markus Otremba, setzte sich selbst ans Steuer und brachte den MAN samtAufbau an seine fahrdynamischen Grenzen. Dabei konnte man dem Profi den Spaß an solch extremen Fahrmanövern deutlich ansehen. Dazu zeigten sich die Beteiligten tief beeindruckt von den extremen Manövern im Grenzbereich. Der Aufbau wurde mit sortenreiner Getränkeladung gemäß den Anforderungen der En & des VDI 2700 Blatt 12 sowie mit einer Getränke-Mischladung (Getränke auf Rollwagen/PET auf Euro-Paletten sowie Bier- und Limokästen auf Euro-Paletten) und mit einer reinen Rollcontainer-Ladung dynamisch abgeprüft. Hierbei erwies sich der Aufbau mit seinen speziellen Sicherungsverriegelungen als hervorragend geeignet für den sicheren Getränketransport. Zusätzlich ist der Aufbau in seiner Konfiguration geeignet für den Transport von Automotive Anwendungen. Das Fazit dieser Prüfung für den Combisider von Rohr & Kässbohrer lautet: Zertifikat nach DIN EN 12642 Code XL (Anhang A & Anhang B) mit Getränkefreigabe & Rollcontainer sowie nach Daimler-Richtlinie 9.5. Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Mit dieser neuen technischen Prüfausstattung wird die Verkehrssicherheit proaktiv erhöht, ferner beinhaltet das Prüfprozedere Elemente, die eine effiziente Nutzung des Aufbaus verbessern. Die Fachgruppe Ladungssicherung von TÜV SÜD ist immer interessiert an Fahrzeugherstellern und Themen, in denen bewusst neue Wege eingeschlagen werden sollen. TÜV SÜD erweist sich einmal mehr als kompetenter Partner für mehr Sicherheit und unterstützt seine Kunden mit echtem Mehrwert. TÜV SÜD Ansprechpartner TÜV SÜD Auto Service GmbH, Markus Otremba, Ltr. Fachgr. Ladungssicherung Tel.: +49 94 21 99 64-24 E-Mail: markus.otremba@tuev-sued.de

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