Rotterdam. Zum ersten Mal seit über 40 Jahren ist im Hafen von Rotterdam ein Tanker mit Rohöl aus den USA eingelaufen. Mit 75.000 Tonnen Öl an Bord beendete die „Seaqueen” ihre Atlantiküberquerung am Shell-Ölterminal im Petroleumhafen 4 von Rotterdam, wie niederländische Medien berichteten. Der Tanker war in Houston gestartet.
Im vergangenen Dezember hatten die USA ihr seit 1975 geltendes Ausfuhrverbot für Rohöl aufgehoben. Die Exportsperre war in Folge der weltweiten Ölkrise von 1973 verhängt worden. Damals boykottierten die arabischen Ölförderländer die USA sowie andere westliche Staaten wegen deren Unterstützung von Israel im Jom-Kippur-Krieg.
Die Aufhebung des Exportverbots erfolgte jetzt aufgrund des aktuellen Überangebots von Öl in den USA. Neben der herkömmlichen Öl-Förderung steht dort auch Öl aus dem noch relativ neuen und in den USA boomenden Fracking-Verfahren zur Verfügung. US-Ölunternehmen hatten die Föderalregierung in Washington um die Aufhebung des Exportverbots gebeten.
Rotterdam ist Europas größter Öl-Hafen. Mit 103,1 Millionen Tonnen Öl und Ölprodukten verzeichnete der Hafen im vergangenen Jahr ein neues Rekordergebnis und ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. (kw)
Seit 40 Jahren erster Tanker mit US-Öl im Hafen Rotterdam
Im vergangenen Dezember hatten die USA ihr seit 1975 geltendes Ausfuhrverbot für Rohöl aufgehoben.