Brüssel. Die europäischen Verlader haben die Wettbewerbsbehörden aufgerufen, einer weiteren Konzentration beim Seetransport entgegen zu treten. Die Bildung mächtiger Allianzen könne dazu führen, dass die vier größten Anbieter 95 Prozent der Seefracht transportierten, heißt es in einer Erklärung des Europäischen Shippers Council(ESC).
In der Branche gebe es einen Trend zur Rationalisierung und Konsolidierung, um die Kosten zu senken. Eine Allianz zwischen Maersk, MSC und CMA-CGM sei zwar am Einspruch der chinesischen Wettbewerbsbehörden vorerst gescheitert. Die betroffenen Unternehmen hätten inzwischen jedoch neue Allianzen ins Auge gefasst, darunter die von Maersk und MSC gebildete Kooperation 2M. Die meisten dieser Kooperationen seien inzwischen genehmigt und dürften „ohne nennenswerte Kontrolle“ vollzogen werden.
Die Verlader sehen darin eine „gefährliche Situation“. Das Oligopol werde versuchen, die Preise zu erhöhen sowie die Anzahl und die Qualität ihre Angebote zu senken. Der ESC begrüße deswegen den Vorschlag der US-amerikanischen Seefahrtsbehörde(FMC) einen globalen Wettbewerbsgipfel zu veranstalten. Daran müssten auch die chinesischen und die europäischen Wettbewerbsbehörden teilnehmen. Ziel des ESC ist es, dass dabei ein Kontrollsystem zur Überwachung der Allianzen vereinbart wird. Die Kontrolleure sollten monatlich über die verfügbare Kapazität, Auslastung, Frachtraten oder die Servicequalität berichten. (tw)