Kopenhagen: Die dänische Unternehmensberatung Seaintel Maritime Analysis sieht laut dem US-amerikanischen Branchendienst „American Shipper“ einen engen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Korruption in einem Land und der Verzögerung von Containerlieferungen. Seaintel arbeitet mit dem Anbieter von Seetransporttechnik Inttra auf dem Gebiet des Monitoring der Linienschifffahrt zusammen. Die Unternehmen verglichen Daten zur Korruption der internationalen NGO Transparency International, die Korruption in der Politik und im Unternehmensumfeld in der internationalen Entwicklung überwacht und veröffentlicht. Seaintel überprüfte Containerlieferungsdaten von Inttra, um die Wahrscheinlichkeit der fristgerechten Lieferung von Containern mit dem Maß an Korruption auf Landesebene in einem bestimmten Land zu korrelieren.
Das Unternehmen fand eine klare Verbindung: „Ein niedriges Korruptionsniveau erhöht konsequent die Wahrscheinlichkeit der fristgerechten Lieferung von Containern. Hohe Korruptionsniveaus wirken sich schädlich auf die fristgerechte Lieferung aus.“ Die Korruption in einzelnen Ländern wird durch den Korruptionsindex CPI angegeben. Dieser liegt außerhalb des Kontrollbereichs der Reedereien. Daher zeigt die Untersuchung, dass äußere Faktoren – neben dem Wettereinfluss – einen direkten Einfluss auf die fristgerechte Lieferung haben. „Ein hohes Korruptionsniveau erhöht die Kosten der Versorgungskette. Man kann also faktisch von einer Art zusätzlichen Gebühr für Containerversendung sprechen.“ (rup)