Schwere der Leichtigkeit

Ausgerechnet Papier geht schwer ins Gewicht. Entsprechend gehört die Branche zu den Kunden, die auf "Papiergewichte" größten Wert legen. Ähnlich zählt in der Stahl- und Bausegmentebranche oft jedes Gramm. Nach wie vor bedingt Leichtbau hohen konstruktiven Aufwand. Zur IAA präsentierten vor allem Fliegl, Orten und Schwarzmüller viel Neues im Curtainsider-Segment. Darunter Fliegls nochmals überarbeiteter Road Runner Greenlight Coil, der jetzt bei rund sechs Tonnen Leergewicht starten soll. Dabei legten die Thüringer alle noch so kleinen Bauteile auf die Goldwaage. Die Coildeckel speckten dank einer neuen Unterkonstruktion von 32 auf 24 Kilo ab. Auch die neuen 80 mal 50 Millimeter starken Coilstützen sollen leichter sein. Bei Bedarf können sie ineinander gesteckt werden, um höher zu bauen. Die Nutzlast-Suche brachte zudem neue Kotflügel-und Reserveradhalter sowie geänderte Kunststoffkotflügel. Die bestehen laut Verkäufer Max Krüger aus dünnerem, aber strukturiertem und stabilerem Material. Das spart seiner Aussage nach weitere zwei Kilogramm. Einige Gramm fand man auch im kompakteren Bedienpult, das Fliegl ebenfalls neu konstruierte. Im Detail überarbeitet wurde auch die neue Schwarzmüller-Leichtbaugeneration, die bei 4850 Kilogramm startet. Da Österreich ohnehin Leichtbaumarkt ist, wollen die Hanzinger dieses Segment noch stärker als ohnehin bearbeiten. Den Leichtbaukönig fertigt nach wie vor Berger in Tirol, wo man mit dem Curtainsider Ltn bei 4700 Kilogramm startet. 200 Kilo mehr wiegt der LtMn-Mega. Darüber rangieren mit 5,3 respektive 5,5 Tonnen Leergewicht die Coiler LTCn und LTMCn. Ergänzt wird die Palette durch die offenen Plateaufahrzeuge LTnP und LTCnP. An die Hängerzüge machte sich Orten: Letztes Projekt ist ein Großvolumenzug für 25 Tonnen Nutzlast, was Orten unter anderem via Alubodengruppe und überarbeiteter Details erreichen möchte. Dabei hat Orten neben der Getränkebranche auch andere, nutzlastintensive Branchen im Blick. In dem Fall zum Beispiel die LIT Automobillogistik, die damit Bremsenkomponenten fährt. Wo Transporter schwer angesagt sind Eine Gewichtsklasse tiefer orderte LIT weitere Hängerzüge bei Tang in Hilden. Dort macht sich Mitgeschäftsführer Udo Böckmann überhaupt keinen Kopf um die neue Gewichtsbegrenzung bei der Maut: Seit der Einführung der sogenannten Ultra-Light-Serie vor zwölf Jahren, die in erster Linie Sattel- und Anhängerzüge mit zwölf Tonnen Gesamtgewicht umfasste, gelten die Hildener als eine der ersten Adressen im leichten und mittelschweren Verteilerverkehr. Stark angezogen haben laut Böckmann die Transporter: Wo man einst mit 20 bis 30 Exemplaren startete, werden jetzt zwischen 150 und 200 Einheiten jährlich aufgebaut, Tendenz steigend. "Wobei heute 30 Kilo im Transporteraufbau schwerer zu finden sind als einst 90 Kilo beim 7,5-Tonner", erklärt Böckmann den Stand der Dinge. Noch immer konstruieren und fertigen die Hildener alles selbst, zumal sie sich dafür auch einen hochkomplexen und -effektiven Baukasten zurechtgelegt haben. Und Bedarf nach leichten Anhängern gäbe es laut Böckmann ohnehin "immer", egal ob die in der 4,5-, 4,8-, 8,0- oder 10,7-Tonnen-Klasse gefertigt würden. Auch Kögel ringt wie Fliegl knapp mit der Fünf-Tonnen-Marke als Startgewicht und bietet unter der Bezeichnung "light" neben dem Standardcurtainsider diverse Leichtbauausstattungen an. Bei Krone hören die Leichtgewichte auf den Zusatz "Ultra" und starten aktuell bei rund 5650 Kilogramm. Bei Schmitz Cargobull laufen die SCS X-Light genannten Leichtbauversionen noch mit dem alten Rahmen vom Band und starten aktuell bei 5410 Kilogramm. Auf den Rechnern existieren aber schon die Nachfolgeversionen, die auf dem gerollten Genios-Rahmen basieren. Doch der ist aktuell noch minimal schwerer als der Vorgängerrahmen. Doch man kann davon ausgehen, dass die X-Light-Version des Genios noch deutlicher an die Fünf-Tonnen-Marke rücken wird als das aktuelle Modell. Echte 5380 Kilo Leergewicht nennt Dinkel Fahrzeugbau für seinen Papiersattel. In dem Fall stellte der seit 1540 aktive Fahrzeugbauer eine Sonderkonstruktion auf die Räder, die auf einem weißen Blatt Papier ihren Anfang nahm. Ein Papiergewicht fürs Papier sozusagen. Anbieter* Ackermann Tel: 0 39 49 - 93 10 www.ackermann-trailers.comBerger Tel: +43 53 38 - 84 21 70 00 www.berger-ecotrail.comDinkel Tel.: 0 93 42 - 9 64 00 www.kdinkel.comFliegl Tel.: 03 64 82 - 83 00 www.fliegl-fahrzeugbau.deKässbohrer Tel.: 0 28 23 - 9 72 10 www.kaessbohrer.comKögel Tel.: 0 82 85 - 8 80 www.koegel.comKrone Tel.: 0 59 51-20 90 www.krone-trailer.deMeierling Tel.: 0 23 31 - 9 58 20 www.meierling-alustar.deOrten Tel.: 0 65 31 - 50 30 www.orten.comSchmitz Cargobull Tel.: 0 25 58 - 8 10 www.cargobull.comSchwarzmüller Tel.: +43 77 13 - 80 00 www.schwarzmueller.comTang Fahrzeugbau Tel.: 0 21 03 - 9 59 70 www.tang-fahrzeugbau.de*Auswahl wichtiger Anbieter

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