Bern. Die Treibhausgasemissionen in der Schweiz beliefen sich 2015 auf 48,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, 0,6 Millionen Tonnen weniger als 2014. Dies geht aus dem Inventar des schweizerischen Bundesamtes für Umwelt (BAFU) hervor. Wie der Schweizer Bundesrat mitteilt, haben der Industrie- und der Gebäudesektor damit die in der CO2-Verordnung festgehaltenen Zwischenziele erreicht. Dagegen liegen die Emissionen des Sektors Verkehr nach wie vor über dem Stand von 1990.
Sektor Verkehr: plus 4 Prozent gegenüber 1990
Bis 2008 stiegen die Emissionen des Verkehrssektors auf ein Niveau an, das 13 Prozent über dem Stand von 1990 lag. Seit 2008 nahmen sie laut BAFU leicht ab, was den deutlich rückläufigen CO2-Emissionen pro gefahrenen Kilometer zu verdanken sei. Dieser Trend werde aber größtenteils durch die erneute Zunahme der zurückgelegten Kilometer aufgewogen. Die 2015 gegenüber dem Vorjahr markant gesunkenen Emissionen erklärten sich vor allem durch die Abnahme des Tanktourismus in der Schweiz.
Die seit 2014 von den Treibstoffimporteuren durchgeführten Projekte zur Kompensation der CO2-Emissionen aus dem Verkehr führten laut Umweltamt vor allem zu Emissionsreduktionen in den anderen Sektoren. Die Auswirkungen dieser Maßnahme seien allerdings gering. 2015 betrugen die Emissionen des Verkehrssektors somit 15,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2eq),, 4% über dem Wert von 1990. Der Sektor hat somit sein Zwischenziel verfehlt. Dieses sah für 2015 eine Stabilisierung der Emissionen auf dem Stand von 1990 vor.
Gebäude- und Industrieemissionen sinken
Die Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors betrugen 12,7 Millionen Tonnen CO2eq, 26% weniger als 1990. Damit erreicht dieser Sektor das Zwischenziel von -22% für 2015. Auch die Emissionen des Sektors Industrie beliefen sich auf 10,7 Millionen Tonnen CO2-eq und somit auf einem Minus von 17% gegenüber 1990. Damit wird auch in diesem Bereich das Zwischenziel von -7% für 2015 vom Sektor klar erreicht. (jt)