Kiel. Nach der Sperrung des Nord-Ostsee-Kanals für große Schiffe im März wegen defekter Schleusen in Brunsbüttel bahnt sich für die Wasserstraße ein neuer Engpass an. Ab Mitte August bis in den November hinein sollen nacheinander die beiden großen Schleusen in Kiel-Holtenau außer Betrieb genommen werden, weil die 80 Meter langen Schienen an den Schiebetoren ausgetauscht werden müssen.
Dies bestätigte die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung der Nachrichtenagentur dpa. Es könne zu Verzögerungen kommen. Alle Betroffenen seien informiert, sagte eine Sprecherin. Über die anstehenden Arbeiten hatten zunächst die „Kieler Nachrichten“ berichtet.
Vom 15. August bis zum 3. Oktober soll die große Nordkammer gesperrt werden, danach bis zum 11. November die große Südkammer. Nach derzeitigem Stand soll zusätzlich möglichst eine der beiden kleinen Schleusen einsatzbereit sein, wenn jeweils eine der großen Kammern nicht genutzt werden kann. Die kleine Südschleuse, die mehr als 100 Jahre alt ist, wird derzeit noch instandgesetzt.
In Brunsbüttel sind gegenwärtig drei der vier Schleusenkammern in Betrieb. Der Bau einer fünften wird vorbereitet. Die Verkehrszahlen des Vorjahres wird die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt 2013 wohl nicht erreichen: Nicht ganz 10.200 Schiffe haben in den ersten fünf Monaten den Kanal durchfahren, im vorigen Jahr waren es im gleichen Zeitraum fast 1000 mehr. (dpa/lno)