Kie. Mit dem Besuch eines Terminals für flüssiges Erdgas in Rotterdam unterstreicht Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) das Interesse seiner Regierung an einer derartigen Anlage in Brunsbüttel. Auch Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) und Wirtschaftsvertreter sind bei dem Besuch an diesem Mittwoch und Donnerstag dabei, wie die Staatskanzlei am Dienstag ankündigte. Brunsbüttel biete für ein LNG-Terminal überzeugende und ausgereifte Perspektiven, sagte Günther. Das geplante Projekt hat ein Investitionsvolumen von rund 450 Millionen Euro und ist damit das größte industrielle Vorhaben in Schleswig-Holstein.
In der Region Brunsbüttel, einem der großen Industriezentren in Norddeutschland, gebe es zahlreiche Unternehmen, die Abnehmer für LNG (Flüssiggas) sein könnten und so eine Grundauslastung des Terminals gewährleisten würden, sagte Günther. Sein Kabinett hatte zuvor beschlossen, für die Koordinierung des Projekts in den kommenden Jahren jeweils 250.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Zugleich sende die Regierung damit ein klares Signal der Unterstützung an die German LNG Terminal GmbH, die drei Unternehmen zum Bau eines Multifunktionsterminals in Norddeutschland gegründet hatten.
Wichtiger alternativer Kraftstoff
„Energiepolitisch leistet das LNG-Terminal einen erheblichen Beitrag zur Diversifikation des Erdgasbezugs, macht Deutschland ein Stück unabhängiger von russischem Pipelinegas und trägt so zur Versorgungssicherheit bei“, sagte Wirtschaftsminister Buchholz. Zudem spiele LNG als Kraftstoff für Schiffe und schwere Lastwagen eine Schlüsselrolle zur Senkung der Schadstoffemissionen. Länder wie die Niederlande und Frankreich seien Deutschland hier einen großen Schritt voraus. Um LNG als Kraftstoff in Deutschland wirtschaftlich einsetzen zu können, benötige man dringend ein Importterminal. Der Transport aus dem Ausland per Lastwagen sei viel zu teuer. (dpa/ag)