Frankfurt am Main. Unternehmen des deutschen Transport- und Logistikgewerbes schätzen ihre Geschäftslage im vierten Quartal 2020 so schlecht wie seit Jahren nicht mehr ein. Der Aufwärtstrend aus dem Vorquartal scheint gestoppt und das Schlimmste noch nicht vorbei zu sein, heißt es in der aktuellen Konjunkturanalyse des Bundesverbands Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL). Demnach sank der Geschäftslage-Saldo (Durchschnitt aus Umsatz- und Betriebsergebnis-Saldo) gegenüber dem Vorquartal von minus 9,5 auf minus 15,5 Prozentpunkte.
Im Vergleich zum Vorquartal reduzierten laut BGL im vierten Quartal 12,5 Prozent aller befragten Betriebe ihre Fuhrparkkapazität, nur 4 Prozent erhöhten sie. Bei 37,5 Prozent der Unternehmen seien zudem im Vergleich mit dem Vorquartal die Umsätze gesunken, bei 12,5 Prozent seien sie gestiegen. 26,5 Prozent der Unternehmen bewerteten laut der Umfrage ihr Betriebsergebnis als schlecht, 20,5 Prozent als gut. Die Fahrzeugauslastung sei bei 28,5 Prozent der Betriebe gesunken, bei 10 Prozent sei sie gestiegen. Das Fahrpersonal ging laut Verband bei 14,5 Prozent der Unternehmen zurück, bei 4 Prozent stieg er.
Aus der BGL-Konjunkturanalyse geht zudem hervor, dass 37,5 Prozent der befragten Firmen im vierten Quartal mit gestiegenen Gesamtkosten zu kämpfen hatte, 30,5 Prozent mit höheren Personalkosten, 24 Prozent mit gestiegenen Fahrzeugkosten und 28,5 Prozent mit erhöhten Treibstoffkosten. Fast jeder sechste Betrieb sei zudem mit einer gesunkenen Zahlungsmoral seiner Kunden konfrontiert gewesen.
Für die Analyse wurden laut BGL über das vierte Quartal hinweg insgesamt 399 Unternehmen aus dem Transport- und Logistikgewerbe befragt. 256 antworteten demnach, das entspricht rund 64 Prozent. (ja)