Wiesbaden/Mainz. Die Schiersteiner Autobahnbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden ist am Samstag für schwere Lastwagen wieder freigegeben worden. Das Leitsystem, das die Auffahrt für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht verhinderte, sei zurückgebaut worden, teilte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz mit. „Freie Fahrt” hieß es nach Angaben der zuständigen Autobahnmeisterei ab dem Nachmittag. Tabu bleibt das Bauwerk nach Angaben des rheinland-pfälzischen Infrastrukturministeriums weiter für den genehmigungspflichtigen Schwerverkehr mit über 40 Tonnen Gewicht.
In den kommenden ein, zwei Wochen werde man nun den Verkehrsfluss beobachten und wenn nötig an der einen oder anderen Stellschraube drehen, sagte LBM-Geschäftsführer Bernd Hölzgen.
Die Brücke der Autobahn 643 wird derzeit neu gebaut. Sie war nach dem Absacken eines Pfeilers am 10. Februar auf Mainzer Seite bis zum 12. April gesperrt gewesen. Laut einem Gutachten soll ein ungeeignetes Bohrverfahren die Ursache für den Bauunfall gewesen sein. Seit April wurden nach Ministeriumsangaben rund 80 Hilfsstützen in einem Abstand von vier Metern errichtet.
Neubau soll 2019 fertig sein
Der Neubau der Schiersteiner Brücke ist eines der derzeit aufsehenerregendsten Bauprojekte für Rheinland-Pfalz und Hessen. Die Fertigstellung der neuen Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden verzögert sich bis 2020 - zunächst sollte es bereits 2019 soweit sein. Auf sechs Spuren wird dann der Verkehr rollen, je drei auf zwei getrennten Bauwerken. Dazu sind laut Hessen Mobil jeweils ein Standstreifen sowie ein Rad- und Gehweg geplant. Die alte Brücke war im Jahr 1962 fertiggestellt worden.
Mit fast 1300 Metern ist die alte und dann auch die neue Schiersteiner Brücke als Teil der A643 laut Hessen Mobil die längste Brücke Hessens. Bis zu 90 000 Fahrzeuge passieren nach Angaben der Straßenverkehrsbehörde dort pro Tag die Landesgrenze. (dpa)