Schwerin/Rostock. Die deutsch-dänische Reederei Scandlines ist einem Bericht entgegengetreten, wonach das Unternehmen einen Großteil seines Fährgeschäftes verkaufen will. „Das sind Gerüchte und Spekulationen, dazu wird sich Scandlines nicht weiter äußern", zitierte eine Unternehmenssprecherin den Scandlines-Geschäftsführer Søren Poulsgaard Jensen. Einem Bericht des Senders „NDR 1 Radio Mecklenburg-Vorpommern" vom Mittwoch zufolge will Scandlines nur die Linien Rostock-Gedser und Puttgarden-Rödby behalten.
Die Reederei betreibt derzeit weitere Linien ins Baltikum und nach Skandinavien. Nach eigenen Angaben sind es insgesamt neun Fährverbindungen zwischen 13 Häfen im Ostseeraum.
Dem Radio zufolge suchen die Finanz-Investoren Allianz Capital und 3i als Gesellschafter bereits nach Käufern für die Linien nach Skandinavien und ins Baltikum. Über die schwedische SEB-Bank soll ein Bieterverfahren laufen.
Wenn es zum Verkauf kommen sollte, dürften von den 2200 Beschäftigten nur etwa 200 im Unternehmen bleiben, berichtete der „NDR". Der Standort Rostock würde womöglich komplett geschlossen werden. Die Reederei hat 2010 einen Gewinn von 175 Millionen Euro gemacht. In Stralsund werden für Scandlines derzeit zwei neue Fährschiffe gebaut. Von einem wird morgen der Rohbau aus der Montagehalle gezogen. (dpa)