Plötzkau. Mehr Informationen für Autofahrer sollen die Unfallgefahren an Baustellen auf Sachsen-Anhalts Autobahnen mindern. Dazu würden Warntafeln künftig automatisch gesteuert, sagte der Präsident der Landesstraßenbaubehörde, Uwe Langkammer, am Montag. In den Baustellen werde in regelmäßigen Abständen der Verkehrsfluss gemessen. Gibt es Anzeichen für Stau, werden automatisch LED-Warntafeln eingeschaltet. „Da macht die Technik inzwischen sehr viel möglich”, sagte Langkammer.
Die Straßenbaubehörde hat in einem Zehn-Punkte-Plan die wichtigsten Maßnahmen für mehr Sicherheit an den Baustellen festgehalten. „Über allem steht, die Aufmerksamkeit zu erhöhen”, sagte Langkammer. Um Autofahrer auf die Länge einer Baustelle hinzuweisen, sollen deshalb Schilder mit farbigen Smileys eingesetzt werden. Zu Beginn der Baustelle noch rot, wird das Gesicht grün, wenn es nur noch zwei Kilometer bis zur freien Fahrt sind. Erste Erfahrungen zeigten eine positive Reaktion auf die neuen Schilder.
Unterstützung für Pannenhelfer
Damit Pannenhelfer schneller zu liegengebliebenen Fahrzeugen finden, würden zusätzliche Kilometerangaben im Abstand von 200 Metern in den Baustellen angebracht. Autofahrer könnten den Helfern dann eine möglichst exakte Angabe über die eigene Position machen, sagte der Behördenchef. Die Betonabsperrungen zur Gegenfahrbahn könnten zudem in regelmäßigen Abständen geöffnet werden. So könnten Rettungskräfte einen Unfall auch aus der Gegenrichtung zügig erreichen.
Wenn genug Platz vorhanden ist, wollen die Straßenbauer künftig auch mehr Nothaltebuchten im Baustellenbereich vorsehen. Erfahrungen auf der A 9 hätten gezeigt, dass es 80 Prozent der liegengebliebenen Fahrzeuge noch bis zu einer solchen Ausweichfläche schafften. „Dadurch können viele Staus vermieden werden”, sagte Langkammer.
Sachsen-Anhalt investiert in diesem Jahr rund 70 Millionen Euro in die Sanierung von Autobahnen und Bundesstraßen. Schwerpunkte sind vor allem die A 9 und die A 14. Auf der A 9 werden zum Beispiel drei Abschnitte mit einer Länge von insgesamt 15,5 Kilometern saniert, wo die Fahrbahn bislang größtenteils noch aus Beton bestand. Baustellen gelten als Unfallschwerpunkte auf den Autobahnen. (dpa)