Jakutsk. Im russischen Fernen Osten soll das Bahnnetz in den nächsten fünf Jahren grundlegend ausgebaut werden. Geplant sind Investitionen in Höhe von 562 Milliarden Rubel (14 Mrd. Euro). Etwa 260 Milliarden (6,5 Mrd. Euro) davon will der Staat in den Jahren 2013 bis 2017 in Form einer Kapitalerhöhung der Bahngesellschaft RZD zuschießen, erklärte Premierminister Dmitri Medwedew im ostsibirischen Jakutsk. Die staatseigene RZD selbst will 302 Milliarden Rubel (ca. 7,5 Mrd. Euro) in das von Bahn-Chef Wladimir Jakunin als "konservativ" bezeichnete Entwicklungsprogramm investieren.
Geplant ist vor allem ein Ausbau der östlichen Streckenabschnitte der Transsib und der weiter nördlich parallel verlaufenden, 4300 Kilometer langen Baikal-Amur-Magistrale (BAM) samt ihrer Verlängerung bis zur Pazifikküste. Auf zwei Dritteln ist die BAM bisher nicht elektrifiziert, zweigleisig ausgebaut sind lediglich 720 Kilometer. Das Transportvolumen der beiden Ost-West-Achsen soll dadurch von gegenwärtig 16 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2020 auf 54 Millionen Tonnen erhöht werden. Knapp die Hälfte davon sollen Exportgüter zu den russischen Pazifikhäfen sein. Medwedew kündigte auch die Ausschreibung des Baus einer zirka zwei Milliarden Euro teuren Brücke über die Lena an, um für die jakutische Hauptstadt Jakutsk einen ganzjährigen Bahn- und Straßenanschluss zu schaffen. Dieses Projekt soll aber privat finanziert werden. (ld)