Moskau. Auf Russlands Bahnlinien wurden im letzten Jahr 1,2 Milliarden Tonnen Güter transportiert – das sind 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte die Staatsbahn RZD mit. Im Herbst lief das Wachstum jedoch aus: Im Dezember lag das Monatsergebnis zum ersten Mal seit drei Jahren unter dem Wert des Vorjahres – und zwar gleich um 3,7 Prozent. Bahn-Chef Wladimir Jakunin hatte schon im November die zurückgehenden Bahntransporte als „Signal für eine Verschlechterung der Konjunktur“ bezeichnet. Von dem Rückgang der Frachtmenge waren die Inlandstransporte (minus 5,2 Prozent) deutlich stärker betroffen als der grenzüberschreitende Verkehr (minus 1,1 Prozent).
Sinkende Öltransporte wegen Pripeline
Für Januar 2013 erwartet die RZD sogar einen Frachtrückgang um 7 Prozent. Insgesamt ist die Bahngesellschaft aber optimistisch, das Jahresergebnis von 2012 erneut um 2,5 Prozent zu übertreffen. Experten erwarten eher ein Ergebnis nahe Null, so die Wirtschaftszeitung „Kommersant“. Die 2012 noch um 14,4 Prozent gestiegenen Transporte von Baumaterial werden schrumpfen, da für die Bauten zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 bereits das meiste Material angeliefert sei, heißt es. Auch der Öltransport (2012: + 3,3 Prozent) dürfte aufgrund der Ende 2012 erfolgten Inbetriebnahme des zweiten Bauabschnitts einer Export-Pipeline von Ostsibirien zum Pazifik deutlich abnehmen. (ld)