Alzenau. Mit einer Rekrutierungsaktion in Rumänien reagiert der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (Elvis AG) auf den Mangel an qualifizierten Fahrern in Deutschland. Das Unternehmen hat im rumänischen Timişoara ein Büro eingerichtet, von dem aus potenzielle Fahrer gesucht und ausgebildet werden. Anschließend werden die Fahrer an Elvis-Mitglieder vermittelt. Wie Elvis mitteilt, wird angestrebt, sowohl die Fahrer als auch deren Familien langfristig in Deutschland zu integrieren.
Jochen Eschborn, Vorstand der Elvis AG, erklärt die Hintergründe: „Der zunehmende Fahrermangel stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Mit der Eröffnung eines eigenen Büros in Rumänien haben wir das Heft selbst in die Hand genommen und sorgen für eine langfristige Lösung.“ Elvis unterstützt die Fahrer mit Sprachkursen, hilft bei Behördengängen, der Wohnungssuche und der Eröffnung eines Bankkontos. Für die ersten Tage steht ein „Carepaket“ inklusive Lebensmitteln und Getränken bereit. Wie die Elvis AG weiter mitteilt, bekommen alle Fahrer einen deutschen Arbeitsvertrag und werden nach hiesigem Lohnniveau und Spesen bezahlt. Dies sei gegenüber dem durchschnittlichen Gehalt von 500 Euro in Rumänien eine deutliche Verbesserung, sagt Jochen Eschborn.
Elvis hat bereits 50 Fahrer vermittelt, Anfragen für 100 weitere Fahrer liegen vor. Im kommenden Jahr will die Elvis AG 500 LKW-Fahrer vermitteln. Das Unternehmen hat den Standort Timişoara mit Bedacht gewählt: Die Stadt liegt im Banat, wo viele Einwohner deutsche Vorfahren haben und zum Teil in der Schule die deutsche Sprache gelernt haben. (kitz)