Rotterdam. Das verhaltene Wachstum der Weltwirtschaft hat auch vor dem größten europäischen Seehafen Rotterdam nicht Halt gemacht. Der Hafen vermeldete für die ersten neun Monate 2013 im Containersegment einen Umschlag von 8.844.264 TEU. Das entspricht einem Rückgang von rund einem Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zuvor hatte bereits Antwerpen ein Minus vom 1,7 Prozent gemeldet. Für Hamburg liegen noch keine Neunmonatszahlen vor. Es deutet sich aber bereits an, dass der größte deutsche Containerhafen weiterhin im Plus liegt.
Immerhin konnte Rotterdam den Gesamtumschlag mit 332 Millionen Tonnen stabil halten. Bei den trockenen Massengütern (Erze/Schrott, Kohle, Agrargüter) wuchs der Hafen sogar um 12 Prozent auf 65 Millionen Tonnen. Dafür gab es beim Rohölumschlag ein Minus von 6,7 Prozent, so dass der volumenstärkste Güterbereich in Rotterdam, die flüssigen Massengüter, um 2,4 Prozent auf 157 Millionen Tonnen zurückgingen. Antwerpen hatte hingegen ein starkes Plus beim Ölumschlag gemeldet.
Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Rotterdams Hafenchef Hans Smits mit einem gegenüber dem Jahr 2012 nahezu unveränderten Ergebnis. Hauptursache für den Rückgang im Containersegment ist laut Smits die bedingt durch die wirtschaftliche Situation geringere Nachfrage nach Konsumgütern. Innerhalb des Containerbereichs sank der Umschlag von Hochseecontainern um 2,5 Prozent (in TEU) infolge einer Verminderung der Schiffskapazität bei einigen Verbindungen zwischen Asien und Europa. Dies wirkte sich auch auf den Feeder-Transportumfang aus. Da die Reeder zudem einige Feederverbindungen in deutschen Häfen verlagerten, ging dieses Segment sogar um 9,9 Prozent (in TEU) zurück. Dagegen nahm der Shortsea-Transport um 12,7 Prozent (in TEU) zu, insbesondere nach Skandinavien, Russland und zu den baltischen Staaten. Dank der Verbesserung der britischen Wirtschaft zog der RoRo-Umschlag um 2,8 Prozent an. (hel)