Rotterdam. Im ersten Halbjahr wurden über den Hafen Rotterdam 6,2 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen, das sind 3,7 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Der Gesamtumschlag im Hafen stieg bezogen auf die Tonnage um 6,8 Prozent. Das Wachstum ist vor allem auf die Zunahme von Ölprodukten (+ 29,7 Prozent) und Rohöl (+ 8,3 Prozent) zurückzuführen. Rückgänge um knapp 5 Prozent gab es dagegen bei Trockengütern, vornehmlich beim Umschlag von Getreide (- 18,4 Prozent) und Erzen (- 3,3 Prozent). Aufgrund guter Ernten in Europa mussten weniger Agrarprodukte importiert werden, beispielsweise Sojabohnen aus Südamerika.
Verdoppelt hat sich der Umschlag von Flüssiggas (LNG) über Rotterdam aufgrund des niedrigen LNG-Preises in Asien und dem daraus resultierenden Reimport für europäische Industriestandorte. Derzeit befindet sich ein LNG-Stückgut-Terminal im Bau, das für die Verwendung des Flüssiggases als Treibstoff in der Seeschifffahrt von Bedeutung sein wird. Lkw und Binnenschiffe können laut Hafenbehörde bereits heute in Rotterdam mit LNG betankt werden.
Zunahme der Second Calls
Einen deutlichen Zuwachs gab es bei den Transhipment-Verkehren. Die Zunahme um 6,6 Prozent sei auf den anhaltenden Trend zu immer größeren Containerschiffen zurückzuführen, die den Hafen anlaufen. Der Trend zu größeren Containerschiffen hat laut Hafenbehörde noch einen weiteren Effekt: Die Anzahl der „Second Calls“ in Rotterdam habe im ersten Halbjahr von 35 auf 90 Anläufe zugelegt. Schiffe, die auf ihrer Rundreise Rotterdam als ersten europäischen Hafen anlaufen und im weiteren Verlauf Container in weiteren europäischen Häfen entladen und laden, kommen offenbar immer häufiger noch einmal in den nicht Tiefgang beschränkten Hafen Rotterdam (Second Call) um dort so viele Container wie möglich zu laden, bevor das Schiff die weitere Reise nach Fernost antritt. (diwi)