Bochum. Das unterirdische Rohrpostsystem "CargoCap-System" könnte im Ruhrgebiet wirtschaftlich rentabel betrieben werden. Das ergab eine Marktpotenzialanalyse, die das Unternehmen am Freitag im Rahmen einer Fachtagung in Bochum vorgestellt hat. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die umweltfreundliche Alternative zu den herkömmlichen Transportwegen auf Straße, Schiene und Wasser bis 2014 einen Marktanteil von 15 Prozent erreichen kann. Grundlage der aktuellen Berechnung ist eine 85 Kilometer lange, fiktive unterirdische Ruhrgebietsstrecke zwischen Dortmund und Duisburg. Das in der Praxis rund 800 Millionen teure Investitionsprojekt wäre mit einer nur zweijährigen Bauzeit vor allem für den Einzelhandel und die Industrie interessant, sagte Helmut Karl vom Institut für Innovation und Strukturpolitik. Waren sollen auf kleinen Europaletten in Kapseln durch zwei Meter große Rohrleitungen schnell durchs das Ruhrgebiet transportiert werden. Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU) nannte das Projekt eine "durchaus ernstzunehmende Alternative" für die Zukunft im Transportwesen. Bereits heute würden 74 Prozent der Gütertransporte in NRW über die Straße abgewickelt. "Hier stoßen wir beim Güterverkehr bereits jetzt an unsere Grenzen." Geld vom Land werde es jedoch für die Verwirklichung nicht geben. "Das ist ein rein privatwirtschaftliches Projekt", sagte Lienenkämper. Das CargoCap-Unternehmen sucht derzeit nach Investoren für eine Pilotstrecke. Bisher mangelt es jedoch an Interessenten im Inland. "Wir könnten sofort loslegen", sagte Gerhard Wagner vom Lehrstuhl für Maschinenelement und Fördertechnik der Ruhr-Universität. (dpa)
Riesen-Rohrpost fürs Ruhrgebiet hat Marktpotenzial

"CargoCap-System"soll 85 Kilometer lange Strecke zwischen Dortmund und Duisburg verbinden / Projekt würde 800 Millionen Euro kosten