Leipzig/Halle. Der achtförmige Autobahnring um Halle und Leipzig kann geschlossen werden: Das Bundesverwaltungsgericht hat den Weiterbau der Autobahn 143 westlich von Halle gestattet. Die Leipziger Richter wiesen die letzte Klage gegen die Westumfahrung ab, wie das Gericht mitteilte. Die knapp 13 Kilometer lange Trasse soll die Lücke zwischen den Autobahnen 14 und 38 schließen. So soll Halle von schlechter Luft, Staus und Durchgangsverkehr – vor allem von Lastwagen – entlasten werden.
Mit der Entscheidung endet ein jahrelanger Rechtsstreit um den Bau. Noch im Herbst dieses Jahres sollen nach offiziellen Angaben die eigentlichen Bauarbeiten starten. Im Jahr 2025 soll der Verkehr rollen. Geschätzte Baukosten: 350 Millionen Euro. Die Autobahngegner zeigten sich enttäuscht und prüfen einen Gang nach Karlsruhe.
Gemischte Meinungen zum Weiterbau der A 143
Im Magdeburger Verkehrsministerium herrschte nach der Entscheidung Partystimmung: Planer strahlten ebenso wie der Minister Thomas Webel selbst. Einer der größten Meilensteine für die Verkehrsinfrastruktur im Land, nannte der CDU-Politiker das Leipziger Urteil. Die Gegner der Autobahn beklagen, dass unter anderem ein 300 Meter langer Tunnel unter besonders empfindlicher Landschaft entstehen soll.
Die Autobahn 143 steht seit Anfang der 1990er Jahre im Katalog der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit – und damit schon mehr als zwei Jahrzehnte. Im Jahr 2007 mussten die obersten Verwaltungsrichter in Leipzig schon einmal prüfen, ob die Trasse mit dem Naturschutzrecht vereinbar ist. Damals verneinten sie und gaben den Gegnern Recht. (dpa/ja)