Hartmannsdorf. Die TU Chemnitz hat gemeinsam mit drei Firmen aus Chemnitz, Magdeburg und Waldkirch in Baden-Württemberg ein fahrerloses Transportsystem für Logistikunternehmen entwickelt. Zum Abschluss des dreijährigen Forschungsprojektes wurde der selbstfahrende Wagen am Freitag, 14. Juni, nach einem viertägigen Praxistest beim Kommunikationsdienstleister Komsa in Hartmannsdorf vorgestellt. Der Wagen kann sowohl einem Menschen folgen als auch autonom vorgegebene Strecken abfahren und soll die Arbeit in großen Lagerhallen erleichtern.
„Der Wagen wurde bewusst für die Zusammenarbeit mit Menschen konzipiert“, sagte Projektleiter Christoph Allmacher von der TU Chemnitz. Das etwa 30 Zentimeter hohe Mobil kann Lasten bis zu 100 Kilogramm transportieren. Mittels einer 3-D-Infrarotkamera erkennt der Roboter seine Umgebung und kann selbstständig Hindernissen ausweichen. Ein zweiter Sensor sorgt für Sicherheit durch einen Nothalt, wenn ein Mensch in seinen überwachten Bereich tritt.
Fahrzeug bewusst für Zusammenarbeit mit Menschen konzipiert
Neben der TU Chemnitz waren die Software-Unternehmen Livingsolids aus Magdeburg sowie die Unternehmen Sick aus Waldkirch und IFD aus Chemnitz an der Entwicklung des Prototypen namens „Hubert“ beteiligt. Was „Hubert“ von bisherigen Entwicklungen unterscheidet: Ein 3D-Sensor erkennt den Menschen und ermöglicht eine Kollaboration über den üblichen autonomen Fahrmodus hinaus. Das mache den Einsatz in Umgebungen, in denen sich Menschen aufhalten, nicht bloß möglich, sondern wünschenswert, erklärte Komsa. „Der Wagen wurde bewusst für die Zusammenarbeit mit Menschen konzipiert“, erklärt Christoph Allmacher von der Professur Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik der TU Chemnitz, welcher das Forschungsprojekt in seiner Schlussphase hauptverantwortlich betreut.
Ziel des Praxistests sei es, die Einsetzbarkeit des entwickelten fahrerlosen Transportsystems im industriellen Umfeld zu prüfen. Auf der Grundlage der Testergebnisse könnte ein Hersteller von Logistiksystemen dann nach Abschluss des Forschungsprojekts eine Serienproduktion starten und „Hubert“ weltweit zum Einsatz bringen, um Logistikabläufe zu optimieren. (dpa/tb)