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Rheintalsperrung: Spediteure und Straßenverkehr spüren Auswirkungen

11.09.2017 09:46 Uhr
Rheintalbahn, Gleise, Tunnelhavarie
Die Sperrung der Rheintalstrecke belastet Transportunternehmen und die Straßen
© Foto: Uli Deck/dpa/picture-alliance

Die Sperre der wichtigen Bahntrasse bedeutet eine enorme finanzielle Belastung für kleine und mittelständische Unternehmen. Gleichzeitig spüren auch Pendler die Verlagerung des Personen- und Güterverkehrs auf die Straße.

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Rastatt. Einen Monat nach der Sperrung der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Baden-Baden wächst der Unmut der Güterverbände über die Deutsche Bahn. „Wir reden hier über große Zahlen, die riesige Löcher in die Kassen reißen“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL), Andrea Marongiu.

Größere Mittelständler müssten wegen alternativer Transportmöglichkeiten mit mindestens einer Million Euro an Zusatzbelastungen rechnen. Selbst auf einen kleinen Betrieb mit 10.000 Ladeeinheiten pro Jahr könnten bis zum angepeilten Termin für die Wiederinbetriebnahme des Bahnverkehrs am 7. Oktober Mehrkosten von 130.000 Euro zukommen. In diesen Kosten sei noch kein Mehraufwand wie Überstunden oder zusätzliches Personal einkalkuliert. Zuvor hatte der Landesverband Nordrhein-Westfalen von Schäden in Milliardenhöhe gesprochen.

Vor allem die Chemiebranche ist Marongiu zufolge betroffen. Es sei abzusehen, dass es wegen fehlender Rohstoffe teilweise zu Betriebsstilllegungen komme. „Für einige wird es dramatisch.“ Man erwarte ein klares Statement aus der Politik, um den Druck auf die Deutsche Bahn zu erhöhen. „Der Schaden darf nicht von Steuergeldern bezahlt werden, sondern die Bahn muss dafür aufkommen“, sagte Marongiu.

Stau auf der Straße durch mehr Lkw-Verkehr

Auch Autofahrer, die nach dem Ferienende in Baden-Württemberg wieder vermehrt unterwegs sind, spüren teilweise die Auswirkungen der gesperrten Rheintalstrecke. Angesichts des Ferienendes warnte am Freitag der Auto Club Europa (ACE) für diesen Montag vor noch mehr Staus und Verkehrsbehinderungen. „Die Leute müssen wieder zu Arbeit, die Betriebe fahren hoch – natürlich hat das vor dem Hintergrund der gesperrten Strecke mehr Auswirkung, als es sonst am Ferienende sowieso der Fall ist“, sagte eine Sprecherin.

Am Donnerstag hatte laut Polizei der Umschlagbahnhof in Weil am Rhein die Masse der Lkw mit zu verzollender Ladung nicht schnell genug bewältigen können. Da Güter wegen der gesperrten Strecke auf die Straße verlegt werden, seien deutlich mehr Lastwagen abzufertigen gewesen. Diese stauten sich vom Umschlagbahnhof auf die Bundesstraße 532 zurück.

Am 12. August hatten sich beim Tunnelbau bei Rastatt die Schienen abgesenkt, nachdem Wasser und Erdreich eingedrungen waren. Seither ist der Bahnverkehr auf dem Streckenabschnitt unterbrochen. Auf der Rheintalbahn fahren Züge daher erst wieder ab 7. Oktober. (dpa/jt)

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