Köln. Die marode Rheinbrücke der Autobahn 1 bei Leverkusen wird Autofahrern am Freitag und am Wochenende viel Geduld
abverlangen: Weil Experten neue Risse festgestellt haben, wird die vielbefahrene Strecke über den Rhein dreieinhalb Tage lang voll gesperrt. Verkehrsteilnehmer müssen von Donnerstagabend (22.00 Uhr) bis Montagmorgen (5.00 Uhr) einen großen Bogen fahren und die A 46 im Norden oder die A 4 im Süden nutzen. Der Landesbetrieb Straßen.NRW rechnet mit „erheblichen Einschränkungen im Großraum Köln”.
Lastwagenfahrer kennen den Umweg schon, denn für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ist die marode Rheinquerung bei Leverkusen seit 2014 gesperrt. Aber trotz dieser Einschränkung donnern immer wieder auch viel schwerere Transporter über die Strecke. Dieser Belastung durch illegalen Schwerverkehr sei die Brücke nicht mehr gewachsen, betonte Straßen.NRW.
Arbeiten müssen erschütterungsfrei durchgeführt werden
Zuletzt hatte sich ein 40 Zentimeter langer Riss an einer Seilverankerung gebildet. Experten macht dieser Riss so große Sorgen, dass die Brücke nun für rund 80 Stunden komplett gesperrt wird. Schweißteams sollen in dieser Zeit rund um die Uhr arbeiten, um die neuen Schäden zu beseitigen. Während dieser Arbeiten dürfe es an der Brücke keine Erschütterungen geben, erläuterten die Experten.
„Einen guten Zeitpunkt für eine Vollsperrung einer der wichtigsten Verkehrsadern in NRW gibt es nicht”, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD). Trotzdem verteidigte er die Entscheidung, die Brücke an einem der Reisewochenenden in den Sommerferien zu sperren. „Wir haben in den Sommermonaten aber immerhin deutlich weniger Verkehr als außerhalb der Ferien”, sagte der Minister.
Die marode Brücke soll durch zwei Einzelbrücken ersetzet werden. Straßen.NRW will im kommenden Jahr mit dem Bau beginnen. Die erste Brücke soll dann 2020, die zweite bis 2023 fertiggestellt sein. Schätzungen zufolge soll der Neubau eine halbe Milliarde Euro kosten. (dpa/sno)