Regeln zur Rettung

Steuerliche Stundungen Um Betroffene in der Krise zu unterstützen, greifen steuerliche Erleichterungen. Bei unmittelbar vom Coronavirus betroffenen Unternehmen gewähren die lokal zuständigen Finanzämter bis Ende 2020 Stundungen von Steuerschulden aus der Einkommen- und Körperschaftsteuer sowie der Umsatzsteuer. Kleine Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler können auch die Höhe ihrer Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftsteuer anpassen lassen. Gleiches gilt für den Messbetrag für Zwecke der Gewerbesteuer-Vorauszahlungen. Auf Vollstreckungsmaßnahmen und Säumniszuschläge wird verzichtet. Dies betrifft die Einkommen-, Körperschaftsteuer sowie die Umsatzsteuer. Voraussetzung: Die Steuerpflichtigen müssen nachweisen, dass sie unmittelbar und nicht unerheblich von der Corona-Krise betroffen sind. ag Schutz vor Insolvenzen Wenn Unternehmen bisher nicht binnen drei Wochen nach Zahlungsunfähigkeit Insolvenz beantragten, wurden sie bestraft. Die Insolvenzantragspflicht ist für betroffene Unternehmen nun bis 30. September 2020 ausgesetzt, sofern die Aussicht auf eine Sanierung besteht. So können sie die Zeit überbrücken, bis sie Finanzhilfen von Bund und Ländern bekommen. Damit entfallen auch die normalerweise geltenden Haftungspflichten der Geschäftsführung. Das soll Anreize schaffen, den Schuldnern neue Liquidität zuzuführen und Geschäfte mit diesen aufrechtzuerhalten. Zudem dürfen Gläubiger während eines dreimonatigen Übergangszeitraums keine Eröffnung von Insolvenzverfahren beantragen. Voraussetzung ist, dass der Insolvenzgrund bereits am 1. März 2020 vorlag und das Unternehmen nicht schon vor dem 31. Dezember 2019 zahlungsunfähig war. ag Zahlungen aufschieben Kleinstunternehmen erhalten einen Zahlungsaufschub, wenn sie die Kosten für die Grundversorgung zum Beispiel mit Energie, Wasser oder Telekommunikation krisenbedingt derzeit nicht tragen können. Ihre Leistungen aus vor dem 8. März 2020 geschlossenen "wesentlichen Dauerschuldverhältnissen" dürfen sie bis zum 30. Juni 2020 verweigern, ohne Klagen oder Verzugszinsen fürchten zu müssen. Die Frist gilt nur für Betriebe bis zu neun Mitarbeitern und bis zu zwei Millionen Euro Jahresumsatz, die gegenüber dem jeweiligen Vertragspartner nachweisen können, dass die Zahlungen ihre wirtschaftliche Grundlage gefährden würde. Für Miet-, Pacht- und Darlehensverträge sieht das Gesetz gesonderte Regelungen vor. Voraussetzung ist, dass der Gläubiger wiederum durch die Leistungsverweigerung nicht in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät. ag